Adiaphorie und Kunst
Details
das Buch verfolgt den Prozess einer tiefgreifenden Wandlung des Kunstverständnisses: vom Verlust der religiös-kultischen Funktion, den die Kunst im protestantischen Raum des 16. Jahrhunderts als Adiaphorisierung erlebt, bis zur Begründung einer regelrechten philosophischen Disziplin namens >AestheticaAesthetica< und nachfolgend einer Kunst als neuer Religion im ausgehenden 18. Jahrhundert. Es versucht die Hypothese einer heterogonen Herkunft des spezifisch modernen 'Ästhetik'-Konzeptes, eines der bedeutsamsten und auffallendsten kulturellen Phänomene der Neuzeit, zu begründen. Erst durch die Rezeption scholastischer Theorien des Mittelalters über die Möglichkeit der religiösen und moralischen Indifferenz menschlicher Akte im Protestantismus konnte die ursprünglich streng theozentrische Weltorientierung der frühen Reformatoren und deren weltbezogene Entsprechung, das praktische Nützlichkeitsdenken, im Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts schrittweise überwunden werden, und zwar aus genuin theologischen Gründen. Diese Entwicklung, die man nicht als Säkularisierungsprozess beschreiben kann, schuf nicht nur Platz für unbefangenere Weisen der Weltzuwendung und des Weltgenusses; sie ermöglichte teilursächlich auch die Ausdifferenzierung eines autonomen Kunstdiskurses durch die Ansiedlung des Künstlerischen in der Sphäre des Adiaphorischen.
Zusammenfassung
"This indispensable study provides a thorough and valuable examination of an important phase in the history of ideas and religion that is highly relevant for the development of modern aesthetic theory."
Sabine Mödersheim in: The Sixtheen Century Journal 3/2008
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783484366077
- Sprache Deutsch
- Auflage Reprint 2011
- Größe H236mm x B160mm x T25mm
- Jahr 2005
- EAN 9783484366077
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-484-36607-7
- Veröffentlichung 07.12.2005
- Titel Adiaphorie und Kunst
- Autor Reimund B. Sdzuj
- Untertitel Studien zur Genealogie ästhetischen Denkens
- Gewicht 708g
- Herausgeber De Gruyter
- Anzahl Seiten 362
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Allgemeine & vergleichende Literaturwissenschaft
- Features Habilitationsschrift