Ästhetik und Gebrauchstexte

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Die Forschung ist sich seit langem einig daruber, dass autonomieästhetisch geprägte Kategorien fur die Beschreibung und die Beurteilung vormoderner Akte und Artefakte, die in besonders deutlicher Weise in lebensweltliche Zusammenhänge eingelassen sind, wenig Aufschlusskraft besitzen. Wenn aber Kriterien wie Fiktionalitätsbewusstsein, Autoreferenz, selbstreflexive Bezuglichkeit oder Unabhängigkeit von äusseren Vorgaben, die man in der Regel dem Paradigma der ästhetischen Autonomie zuschreibt, nicht oder nicht vorrangig greifen, um die ästhetische Valenz vormoderner Akte und Artefakte zu beschreiben, so ist zu fragen, von welchen alternativen Beschreibungskriterien auszugehen ist. Nach Antworten auf diese Frage wird anhand der Spezifik von Gebrauchstexten, das heisst anhand von Texten, die unmittelbar in Gebrauchszusammenhängen angesiedelt sind und dort pragmatische Funktionen ubernehmen, gesucht. Denn zum einen fuhren Gebrauchstexte genau in jenen neuralgischen Bereich des methodisch schwer zu fassenden Interaktionsfeldes von Artefakt und Lebenswelt hinein, den die Forschung seit geraumer Zeit in ihr Forschungstableau des Ästhetischen zu integrieren sucht. Zum anderen scheint der Umgang mit Gebrauchstexten besonders geeignet, um die hartnäckigen Missverständnisse der Diskussion um ästhetische Autonomie beziehungsweise Heteronomie offenzulegen. Und schliesslich lässt sich anhand der Problematik von Gebrauchstexten der Beitrag der germanistisch-mediävistischen Fachdisziplin im Rahmen dieser Diskussion prominent nachzeichnen und weiterentwickeln.

Autorentext
Professorin fur Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext, Universität Tubingen; Forschungsschwerpunkte u.a. im Bereich Ästhetik und Poetologie, Höfischer Roman, Minnesang, Mystik; zuletzt erschienen: Dies. u.a. (Hgg.) Schein und Anschein. Dynamiken ästhetischer Praxis in der Vormoderne, Berlin/Boston 2023.

Klappentext

Die Forschung ist sich seit langem einig darüber, dass autonomieästhetisch geprägte Kategorien für die Beschreibung und die Beurteilung vormoderner Akte und Artefakte, die in besonders deutlicher Weise in lebensweltliche Zusammenhänge eingelassen sind, wenig Aufschlusskraft besitzen. Wenn aber Kriterien wie Fiktionalitätsbewusstsein, Autoreferenz, selbstreflexive Bezüglichkeit oder Unabhängigkeit von äusseren Vorgaben, die man in der Regel dem Paradigma der ästhetischen Autonomie zuschreibt, nicht oder nicht vorrangig greifen, um die ästhetische Valenz vormoderner Akte und Artefakte zu beschreiben, so ist zu fragen, von welchen alternativen Beschreibungskriterien auszugehen ist. Nach Antworten auf diese Frage wird anhand der Spezifik von Gebrauchstexten, das heisst anhand von Texten, die unmittelbar in Gebrauchszusammenhängen angesiedelt sind und dort pragmatische Funktionen übernehmen, gesucht. Denn zum einen führen Gebrauchstexte genau in jenen neuralgischen Bereich des methodisch schwer zu fassenden Interaktionsfeldes von Artefakt und Lebenswelt hinein, den die Forschung seit geraumer Zeit in ihr Forschungstableau des Ästhetischen zu integrieren sucht. Zum anderen scheint der Umgang mit Gebrauchstexten besonders geeignet, um die hartnäckigen Missverständnisse der Diskussion um ästhetische Autonomie beziehungsweise Heteronomie offenzulegen. Und schliesslich lässt sich anhand der Problematik von Gebrauchstexten der Beitrag der germanistisch-mediävistischen Fachdisziplin im Rahmen dieser Diskussion prominent nachzeichnen und weiterentwickeln.

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783034018074
    • Sprache Deutsch
    • Auflage 1. A.
    • Größe H195mm x B130mm
    • Jahr 2025
    • EAN 9783034018074
    • Format Kartonierter Einband
    • ISBN 978-3-0340-1807-4
    • Veröffentlichung 09.05.2025
    • Titel Ästhetik und Gebrauchstexte
    • Autor Annette Gerok-Reiter
    • Untertitel Über die Leimrute des Autonomie-Paradigmas
    • Herausgeber Chronos Verlag
    • Lesemotiv Verstehen
    • Genre Sprach- & Literaturwissenschaften

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