Das Fußvolk der "Endlösung"

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Nichtdeutsche Täter in deutschen Diensten: ein bisher wenig beachtetes Kapitel des Holocaust
Die Rekrutierung und Mitbeteiligung nichtdeutscher Kollaborateure an den Gräueltaten des NS-Regimes nahm lange Zeit keinen großen Platz im allgemeinen Geschichtsbewusstsein ein. Erst der Strafprozess gegen den ehemaligen ukrainischen KZ-Wachmann John Demjanjuk 2009 brachte das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein. Der Historiker Thomas Sandkühler hat, basierend auf zwei Gerichtsgutachten in ähnlichen Fällen, eine ausführliche Analyse der Bedeutung »fremdvölkischer« Hilfskräfte für die Durchführung nationalsozialistischer Vernichtungsaktionen in Osteuropa erstellt.

  • »Trawniki-Männer« und ukrainische Hilfspolizisten: Zwangsarbeiter oder Mittäter der SS-Soldaten?

  • Die Vernichtungslager Beec, Sobibór und Treblinka: Mittelpunkt der »Aktion Reinhardt«

  • Deutsche Besatzungspolitik: Konkurrenz der Instanzen zwischen Beamtenapparat und SS- und Polizeiapparat

  • Sowjetische Strafverfolgung als Impulsgeber zur Erforschung dieses Themas

  • Weshalb ein halbes Jahrhundert verging, bis das zeitgeschichtliche Erbe des nationalsozialistischen Zivilisationsbruchs angenommen wurde

    Wer war das Fußvolk? Die Mittäter der osteuropäischen Judenvernichtung

    Den hier untersuchten Mittätern wurden vor allem deshalb Waffen in die Hand gegeben, weil die neokoloniale Herrschaftsordnung des deutschen Naziregimes ohne Kollaborateure nicht funktioniert hätte. Die Rangordnung, von Deutschen hinunter zu Nichtdeutschen, stand jedoch nie in Frage: Sowohl »Trawniki-Männer« und ukrainische Hilfspolizisten waren stets nur die ausführenden Organe.
    Thomas Sandkühler hat mit dieser Untersuchung erstmals die europäische Dimension der osteuropäischen Judenvernichtung in dieser Ausführlichkeit beleuchtet. Kenntnisreich und detailliert beschreibt er die Zusammenhänge zwischen Tatort, Tat und Tätern, vom Hitler-Stalin-Pakt bis zu den späten Strafprozessen im 21. Jahrhundert.

    Autorentext

    Thomas Sandkühler, geb. 1962, ist Historiker und Professor für Didaktik der Geschichte an der Humboldt Universität Berlin. 2010/11 verfasste er für zwei große Prozesse in Dortmund und München Sachverständigengutachten über sogenannte fremdvölkische Polizeiformationen. Dabei gewann er Einblick in umfangreiche Dokumente des Office of Special Investigations (OSI), die den Grundstein legten zu der vorliegenden großen Darstellung. Sandkühler hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zu Themen der deutschen Zeitgeschichte verfasst, zuletzt erschien seine brillante Biografie für junge Leute` Adolf H. Lebensweg eines deutschen Diktators (2015), die inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt worden ist.

    Inhalt

    Einleitung: Die europaische Dimension des Holocaust: Nichtdeutsche Tater in deutschen Diensten 8 I. Der Tatort Besatzungspolitik und Judenverfolgung im Generalgouvernement Polen (1939 1942) 1. Das Generalgouvernement 34 1.1 Der Krieg gegen Polen 34 1.2 Bevolkerungs- und Wirtschaftsstruktur 35 1.3 Koloniale Verwaltungsstruktur 37 2. Die Judenverfolgung im Generalgouvernement (1939 1941) 47 2.1 Deportationen und Plane fur ein Judenreservat 48 2.2 Isolierung und Ghettoisierung 51 2.3 Zwangsarbeit 54 3. Der Krieg gegen die Sowjetunion 60 3.1 Vernichtungskrieg gegen die Juden 60 3.2 Die Ermordung der sowjetischen Kriegsgefangenen 66 3.3 Globocniks Hilfspolizisten: Die Trawniki-Manner 69 4. Der Distrikt Galizien 103 4.1 Grundung und Bevolkerungsstruktur 103 4.2 Dienststellen der Besatzungsverwaltung 104 II. Die Tat Die Ermordung der Juden (1942 1944) 5. Die Ingangsetzung der Judenvernichtung 120 5.1 Mordtechniken und Taternetzwerke: T 4 120 5.2 Befehle zur Endlosung der Judenfrage 124 5.3 Initiativen aus der Peripherie: Deportationen aus dem Westen und erste Vernichtungslager 125 5.4 Der Beginn der systematischen Morde im Generalgouvernement 130 6. Die Aktion Reinhardt 135 6.1 Bezeichnung, Umfang und Stab 135 6.2 Die Einschaltung von T 4 136 6.3 Erste Trawniki -Einsatze und die Anfange von Be ec 139 6.4 Erste Massendeportationen 143 6.5 Sobibor 144 6.6 Expansion des Vernichtungsapparates 150 6.7 Treblinka 151 6.8 Fortsetzung der Morde (1942/43) 158 6.9 Beuteverwertung, Zahl der Opfer 164 III. »Fremdvölkische« Täter in Aktion (1942 1944) 7. Ukrainische Hilfspolizisten und die Deportation der Lemberger Juden 168 7.1 Die erste Massendeportation im Marz 1942 168 7.2 Expansion des judischen Arbeitseinsatzes 177 7.3 Die grose Aktion vom August 1942 182 7.4 Eine ganz normale Organisation? 234 8. Deutsche und Trawniki-Manner im Vernichtungslager Be ec 238 8.1 Stammpersonal 238 8.2 Die Wachmanner der Jahre 1941 1943 242 8.3 Transporte nach Be ec, Zahl der Ermordeten 263 8.4 Tod im Giftgas 270 8.5 Verwertung der Beute 275 8.6 Enterdung 279 8.7 Offentliches Geheimnis: Verbreitung von Nachrichten 285 8.8 Verhaltensweisen und Behandlung der Trawniki-Manner 297 8.9 Ruckzug 313 8.10 Keine ganz normale Organisation 315 Zusammenfassung: Fremdvolkische Tater und die Taterforschung 320 Danksagung 329 Literaturverzeichnis 330 Abkurzungsverzeichnis 343 Verzeichnis der Tabellen im Text 346 Abbildungsnachweis 347 Anmerkungen 348

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783534272570
    • Sprache Deutsch
    • Auflage 1. Auflage
    • Größe H221mm x B156mm x T35mm
    • Jahr 2020
    • EAN 9783534272570
    • Format Fester Einband
    • ISBN 978-3-534-27257-0
    • Veröffentlichung 16.11.2020
    • Titel Das Fußvolk der "Endlösung"
    • Autor Thomas Sandkühler
    • Untertitel Nichtdeutsche Täter und die europäische Dimension des Völkermords
    • Gewicht 662g
    • Herausgeber Herder Verlag GmbH
    • Anzahl Seiten 431
    • Lesemotiv Verstehen
    • Genre 20. Jahrhundert (bis 1945)

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