Euripides

Sophokles, Aischylos und Euripides werden oft als die grössten Tragödienschreiber der Antike beschrieben. Von diesen drei zentralen Gründern des modernen Dramas wird Euripides als der Eindringling und Innovator charakterisiert: der Mann, der tragische Verse in die Münder von Sklaven, Frauen und sozial Unterlegenen legte, um wichtige soziale Themen wie Sexualität, Klassen- und Geschlechterverhältnisse anzusprechen. Es ist vielleicht wenig verwunderlich, dass sein Werk in der modernen Zeit so viel Resonanz findet. In dieser prägnanten Einführung beschäftigt sich Isabelle Torrance mit den thematischen, kulturellen und wissenschaftlichen Schwierigkeiten, die seine Stücke umgeben, um zu zeigen, warum Euripides eine Figur von zeitloser Relevanz bleibt. Sie behandelt Fragen des sozialen Kontexts, der Aufführungstheorie, der Philosophie und Religion des fünften Jahrhunderts, der Textkritik und der Rezeption und präsentiert einen scharfsinnigen und ansprechend geschriebenen Leitfaden zum Werk Euripides – von der weit verbreiteten und gefeierten Medea bis zur weniger bekannten und tief ambivalenten Alkestis.