Gesamtausgabe in 24 Bänden
Details
Der Krieg und die geistigen Entscheidungen / Grundfrage der Soziologie / Vom Wesen des historischen Verstehens / Der Konflikt der modernen Kultur / Lebensanschauung
"Es ist unmöglich, von Georg Simmel nicht irritiert zu sein. Dies gilt zunächst in dem durchaus positiven Sinne, den jede Routineunterbrechung bedeuten kann. Simmels Texte haben stets etwas Elektrisches, Flackerndes, wie ein Wetterleuchten, das sich plötzlich verdichtet und blitzartig den Raum erhellt. Es ist schon beeindruckend, wie in den Grundfragen der Soziologie die Dialektik von Freiheit und Gleichheit ausgeleuchtet oder, beinahe beiläufig, die Formel für die Bildung eines sozialen Niveaus entwickelt wird. ("Was allen gemeinsam ist, kann nur der Besitz der am wenigsten Besitzenden sein"). Es ist meisterhaft, wie mit wenigen Strichen jene Tendenz zur Individualisierung skizziert wird, aus der heutige Soziologen ganze Bücher und Buchreihen machen. Und es ist faszinierend, wie etwa in der Schrift über "Lebensanschauung" das Sich- selbst- Überschreiten des Geistes am Beispiel von Erfindungen wie Fernrohr und Mikroskop erläutert wird. (...) Es hat erst der Arbeiten von Günther Anders und Paul Virilio bedurft, um die Tragweite dieser Veränderungen ins allgemeine Bewußtsein zu heben."
Autorentext
Georg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern des Fabrikanten Edward Simmel und dessen Frau Flora (geb. Bodenstein) geboren und starb am 26. September 1918 in Straßburg. Die Familie ist jüdischer Herkunft, beide Elternteile traten jedoch schon früh zum christlichen Glauben über. Georg Simmel wurde evangelisch getauft. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Völkerpsychologie und Philosophie. Seine erste Promotionsschrift Psychologisch-ethnologische Studien über die Anfänge der Musik wurde von dem Philosophiehistoriker Zeller und dem Physiker Helmholtz wegen formaler Fehler und »zu gewagter« Thesen abgelehnt. Als Dissertation wird jedoch die prämierte Abhandlung Darstellung und Beurteilungen von Kants verschiedenen Ansichten über das Wesen der Materie akzeptiert. Nach Überwindung weiterer Hindernisse wurde er 1885 mit der Schrift Kantische Studien im Fach Philosophie habilitiert und an der Berliner Universität zum Privatdozenten ernannt. Mit der öffentlichen Antrittsvorlesung »Über das Verhältnis des ethischen Ideals zu dem logischen und dem ästhetischen« begann er seine sehr erfolgreichen Veranstaltungen, die auch gesellschaftlich große Resonanz fanden. Trotz seines akademischen Erfolgs wurde Simmel mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert. So wurde 1898 sein erster Antrag auf Erteilung eines Extraordinariats vom Kultusministerium abgelehnt. 1908 scheiterte seine Berufung auf die zweite Professur für Philosophie in Heidelberg trotz der Empfehlungen von Max Weber und Eberhard Gothein am antisemitischen Gutachten des im Alldeutschen Verband engagierten Berliner Historikers Dietrich Schäfer (1845-1929). Heute gilt Simmel als einer der wichtigsten und faszinierendsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts, der entscheidend zur Formierung dieser Disziplin als eigenständiger Wissenschaft beigetragen hat.
Inhalt
Aus dem Inhalt:
Der Krieg und die geistigen Entscheidungen / Grundfrage der Soziologie / Vom Wesen des historischen Verstehens / Der Konflikt der modernen Kultur / Lebensanschauung
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783518579664
- Editor Gregor Fitzi, Otthein Rammstedt
- Sprache Deutsch
- Auflage 1. A.
- Größe H202mm x B129mm x T37mm
- Jahr 1999
- EAN 9783518579664
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-518-57966-4
- Titel Gesamtausgabe in 24 Bänden
- Autor Georg Simmel
- Untertitel Band 16: Der Krieg und die geistigen Entscheidungen. Grundfragen der Soziologie. Vom Wesen des historischen Verstehens. Der Konflikt der modernen Kultur. Lebensanschauung
- Gewicht 616g
- Herausgeber Suhrkamp Verlag AG
- Anzahl Seiten 516
- Lesemotiv Verstehen
- Genre 20. & 21. Jahrhundert