Ich bin Charly

Die achtjährige Leni aus Brasilien hat sich mit der Boeing 737 "Charly Echo" angefreundet. Nun beobachtet sie genau die Arbeiten der Lufthansa-Techniker auf dem Flugzeugfriedhof. Sie zerlegen das Flugzeug, für seine Überführung nach Deutschland, an Bord der riesigen Antonov 124. Durch die schreckliche Entführung 1977 der Boeing "Landshut" ist dieses Flugzeug auch ein Teil der Deutschen Geschichte. Durch seine Stärke und Zuverlässigkeit hat Charly damals den vielen Geiseln in seiner Kabine das Leben gerettet. Er hat dabei eine große Rolle gespielt, ja sogar eine Hauptrolle. Ich gebe deshalb die Hoffnung nicht auf, dass es bald eine Einigung geben wird, was mit diesem tapferen Flugzeug passiert. Seit seiner Landung in Friedrichshafen steht es wieder einsam in einer Halle und wartet auf sein endgültiges Schicksal. Terror ist in unserer Welt leider sehr verbreitet. So schrecklich es auch ist, Kindern darf man solche Ereignisse nicht vorenthalten. Sie sind unvoreingenommen und machen sich ihre eigenen Gedanken. Diese sind oft intensiver und klarer, als die von Erwachsenen. (siehe auch Teil I)

Autorentext
Geboren wurde ich 1946 in Luxemburg. 1970 zog ich nach Frankfurt am Main. Viele Jahre flog ich als Flugbegleiterin für die Deutsche Lufthansa auf internationalen Strecken. Während meiner Tätigkeit über den Wolken, kam ich in Kontakt mit vielen Ländern, deren Kulturen und wundervollen, interessanten Menschen. Manche haben mich tief berührt, einige gingen viele Jahre als Freunde an meiner Seite. Dann griff der Tod gleich zweimal nach mir und brach mir die Flügel. Wieder am Boden, arbeitete ich noch einige Jahre für ein internationales Finanzunternehmen. Diese Zeit -zwischen Wolken und Wind- hat mich sehr geprägt. Ich durfte unseren Planeten bereisen und mit dem Herzen sehen, wie wunderschön er ist. Alles Erlebte machte mich zu einem tief nachdenkenden Menschen. Viele Fragen stehen noch unbeantwortet im Raum. Die Antworten suche ich in mir selbst, indem ich Bilder male und Märchengeschichten schreibe.