Limericks

Unsinn Auch Unsinn braucht ein trautes Heim, drum pack' ich ihn in meinen Reim. Blieb' er draußen in der Welt, wär's um die Menschheit schlecht bestellt. So geht ihm keiner auf den Leim.

Autorentext
Astrid Strauss-Pfeffer, geb. 1941 in Friedrichshafen am Bodensee. Fremdsprachensekretärin, 1991 Latinum zur Pflege und Vertiefung des Sprachverständnisses. 19932003 freie Mitarbeit bei der Schwäbischen Zeitung. Veröffentlichungen in Anthologien.

Leseprobe
Zugverspätung Zugverspätung ist verhaßt, wohingegen es mir paßt, wenn auf ganz exakte Weise der Zug, wie ich, zu spät am Gleise und die Tür' mich doch noch faßt. Das Geschenk Vor etwa einem halben Jahr bekam ich einen Samowar. Schwarzer Tee ist mir zu scharf, drum koche ich mir bei Bedarf darauf die Erbsensuppe gar. Emils Braut Emils Seele ist voll Gram, weil seine Braut den andern nahm. Des andern Herz ist auch voll Sorgen, Fragen quälen schon am Morgen eben weil er sie bekam. Der Dieb Das Beutelfüllen war vertrackt und als alles eingepackt, eilte er auf schrägen Wegen der Polizei direkt entgegen, die Gold samt Räuber eingesackt. Farbprospekt Wenn man sich verjüngen wolle, rät der Farbprospekt, dann solle wozu sei freundlichst eingeladen man sich in Kopfsalatmilch baden. Gratis sei die Nackenrolle. Buchkauf »Ich hätte gern ein schönes Buch.« »Ist Belletristik ihr Gesuch?« »Nein Leder, Leinen und nicht schlank, als Glanzstück für den Bücherschrank. Lesen ist mir rotes Tuch.«