Modelltransfer im Schatten des Krieges
Details
Inspiriert durch jüngere Ansätze transkultureller Transferforschung, widmet sich das Buch der Konstruktion einer «Referenzgesellschaft». Es analysiert die Rezeption preußisch-deutscher Modelle der Bildungs- und der Militärorganisation in Chile im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert und deren Rolle als Katalysatoren einer Nationalstaatsbildung.
Zu den Kriegen, die im gegenwärtigen Bewusstsein Westeuropas kaum noch präsent sind, gehört auch der sogenannte «Salpeter»-Krieg (18791883), in dessen Verlauf Chile sein Staatsgebiet auf Kosten von Peru und Bolivien um die ressourcenreiche Atacama-Wüste stark nach Norden erweitern konnte. Motiviert durch Befürchtungen einer Revanche seitens des im Krieg durch Frankreich unterstützten Peru, nahmen die führenden positivistisch-liberal gesinnten Politiker Chiles tiefgreifende Reformen ihres noch post-kolonial geprägten Landes in Angriff. Dabei konstruierten sie ihrerseits Preußen bzw. Deutschland zur wie selektiv auch immer wahrgenommenen maßgeblichen «Referenzgesellschaft». Gestützt auf detaillierte Forschungen in deutschen und chilenischen Archiven untersucht die Autorin in durchgängig befolgter Parallelführung zwei zentrale Reformprozesse: die Neugestaltung des Bildungswesens und die Reorganisation des Heereswesens. Beide werden in ihren verfassungsrechtlichen, (aus)bildungstheoretisch-didaktischen und professionspolitischen Dimensionen analysiert und als Katalysatoren der chilenischen Nationalstaatsbildung interpretiert.
Autorentext
Cristina Alarcón ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Historische Bildungsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Klappentext
Zu den Kriegen, die im gegenwärtigen Bewusstsein Westeuropas kaum noch präsent sind, gehört auch der sogenannte «Salpeter»-Krieg (1879-1883), in dessen Verlauf Chile sein Staatsgebiet auf Kosten von Peru und Bolivien um die ressourcenreiche Atacama-Wüste stark nach Norden erweitern konnte. Motiviert durch Befürchtungen einer Revanche seitens des im Krieg durch Frankreich unterstützten Peru, nahmen die führenden positivistisch-liberal gesinnten Politiker Chiles tiefgreifende Reformen ihres noch post-kolonial geprägten Landes in Angriff. Dabei konstruierten sie ihrerseits Preußen bzw. Deutschland zur - wie selektiv auch immer wahrgenommenen - maßgeblichen «Referenzgesellschaft». Gestützt auf detaillierte Forschungen in deutschen und chilenischen Archiven untersucht die Autorin in durchgängig befolgter Parallelführung zwei zentrale Reformprozesse: die Neugestaltung des Bildungswesens und die Reorganisation des Heereswesens. Beide werden in ihren verfassungsrechtlichen, (aus)bildungstheoretisch-didaktischen und professionspolitischen Dimensionen analysiert und als Katalysatoren der chilenischen Nationalstaatsbildung interpretiert.
Inhalt
Inhalt: Konstruktion von Referenzgesellschaften und Nationalstaatsbildung - Schule und Militär im Nationalstaat - «Deutsche Reform» und «Preußische Reform» - Schlüsselinstitutionen und ihre intellektuellen Väter - Lehrer und Offiziere - Sozialer Aufstieg, Klassenkonflikt und neuer Ethos - «Dienstpflichtigkeit» steht vor «Schulpflichtigkeit» - Vom Rezipienten zur indigenen Referenzgesellschaft.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783631646007
- Genre Pädagogik-Lexika
- Features Dissertationsschrift
- Sprache Deutsch
- Lesemotiv Verstehen
- Anzahl Seiten 525
- Herausgeber Peter Lang
- Größe H216mm x B154mm x T44mm
- Jahr 2014
- EAN 9783631646007
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-631-64600-7
- Titel Modelltransfer im Schatten des Krieges
- Autor Cristina Alarcón López
- Untertitel «Deutsche» Bildungs- und «Preußische» Militärreformen in Chile, 18791920
- Gewicht 809g