Wir sind nie modern gewesen
Details
Am Beginn der modernen Naturwissenschaft steht die strikte Trennung von Natur und Gesellschaft, von "natürlichen" und "gesellschaftlichen" Instanzen. Bruno Latour optiert in seinem Klassiker der modernen Soziologie dafür, sich diese Trennung etwas genauer anzusehen. Seine These lautet: Je strikter und gründlicher diese Trennung in der Moderne vollzogen wurde, um so besser konnten sich zwischen den getrennten Bereichen "Quasiobjekte" ausbreiten, die sowohl natürlich als auch gesellschaftlich determiniert sind. Diese hybriden "Quasiobjekte", welche die Moderne ausgeblendet hat, gilt es anzuerkennen. Nur dann nämlich kann das zweifelhaft gewordene Credo der Moderne, daß ökonomische Rationalität, wissenschaftliche Wahrheit und Technik bereits Garanten eines sinnvollen Fortschritts sind, verabschiedet werden, ohne gleich in den Katzenjammer der Postmoderne zu verfallen.
»Zweifellos äußert sich im Erfolg von Latours methodischer und begrifflicher Entgrenzung des Sozialen ein Bedürfnis nach einer ökologisch orientierten Politik, das in einer Zeit des zivilisationsbedingten Klimawandels nur zu verständlich ist. Latours Perspektive verdankt sich postmodernen Denkfiguren, überschreitet diese aber mit der Forderung nach politischer Verantwortung.«
Autorentext
Bruno Latour, geboren 1947 in Beaune, Burgund, Sohn einer Winzerfamilie. Studium der Philosophie und Anthropologie. Bruno Latour war Professor am Sciences Politiques Paris. Für sein umfangreiches Werk hat er zahlreiche Preise und Ehrungen erhalten, darunter den Siegfried Unseld Preis und den Holberg-Preis. Latour verstarb am 09. Oktober 2022 in Paris.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783518294611
- Sprache Deutsch
- Übersetzer Gustav Roßler
- Größe H177mm x B108mm x T13mm
- Jahr 2008
- EAN 9783518294611
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-518-29461-1
- Veröffentlichung 25.01.2008
- Titel Wir sind nie modern gewesen
- Autor Bruno Latour
- Untertitel Versuch einer symmetrischen Anthropologie
- Gewicht 128g
- Herausgeber Suhrkamp Verlag
- Anzahl Seiten 205
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Geisteswissenschaften allgemein
- Auflage DEA