Dositej Obradovi als bürgerlicher Kulturheld
Details
Dositej Obradovi (ca. 1741-1811) war im 19. Jahrhundert lange Zeit die wichtigste Symbolfigur bürgerlicher serbischer Selbstrepräsentation. Dieses Buch beschreibt, mit welchen literarischen Verfahren Obradovi selbst diese Symbolik förderte und damit den modernen serbischen Wir-Diskurs eröffnete. In einer innovativen Textanalyse wird gezeigt, welche Werte Obradovi vertrat. Erstmals wird dabei eine aufklärungskritische Neubewertung von dessen Werk vorgenommen, insbesondere von Obradovi' Haltung zu Weiblichkeit, Devianz und Armut. Das zweite Hauptaugenmerk liegt darauf, wie sein bürgerlich aufgeklärter Diskurs durch die Rezeption im frühen 19. Jahrhundert zu einem nationalen Kulturheldenmythos transformiert wurde. Diese Rezeption wird hier erstmals als Kommunikationsprozess bürgerlicher Elitenschichten dargestellt, mit der wichtigen Funktion der Selbstrepräsentation und Selbstidentifikation in und durch Alltagspraktiken.
Autorentext
Der Autor: Wladimir Fischer hat Slavistik und Geschichte an der Universität Wien studiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind (Selbst-)Repräsentationen der herrschenden Klassen Südosteuropas sowie Popularkulturen am Balkan, und die Bedeutung der Migration für Gesellschaften und Kulturen europäischer Städte. Derzeit arbeitet er an einem Buch über MigrantInnen aus den südöstlichen Gebieten der Habsburger Monarchie in Wien um 1900. Studienaufenthalte in Skopje, Istanbul, Novi Sad, Zagreb, Potsdam, Essen, Edmonton (Alberta) und Leicester. Der Autor lehrt Balkangeschichte an der Donau-Universität Krems und Balkankulturen im postgradualen Lehrgang Interdisciplinary Balkan Studies in Wien. Er ist Mitherausgeber der internationalen akademischen Web-Zeitschrift spacesofidentity.net.
Klappentext
Dositej Obradovic (ca. 1741-1811) war im 19. Jahrhundert lange Zeit die wichtigste Symbolfigur bürgerlicher serbischer Selbstrepräsentation. Dieses Buch beschreibt, mit welchen literarischen Verfahren Obradovic selbst diese Symbolik förderte und damit den modernen serbischen Wir-Diskurs eröffnete. In einer innovativen Textanalyse wird gezeigt, welche Werte Obradovic vertrat. Erstmals wird dabei eine aufklärungskritische Neubewertung von dessen Werk vorgenommen, insbesondere von Obradovic' Haltung zu Weiblichkeit, Devianz und Armut. Das zweite Hauptaugenmerk liegt darauf, wie sein bürgerlich aufgeklärter Diskurs durch die Rezeption im frühen 19. Jahrhundert zu einem nationalen Kulturheldenmythos transformiert wurde. Diese Rezeption wird hier erstmals als Kommunikationsprozess bürgerlicher Elitenschichten dargestellt, mit der wichtigen Funktion der Selbstrepräsentation und Selbstidentifikation in und durch Alltagspraktiken.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Die serbische Gesellschaft im 18. Jahrhundert Dositej Obradovi als historische Person Editionsgeschichtliche Fragen neu gestellt Dositejs Selbstdarstellung und Programm (Josefinismus, bürgerliche Normen; Frauen, Männer, Körper; Imperiale Perspektiven; Sprachreform; Konfession und Nation; Klassisches Altertum und moderne griechische Kultur) Obradovi' Kommunikation mit dem bürgerlichen Publikum Rezeptionsästhetik und Dekodierung Die post-osmanische serbische Gesellschaft Die Rezeption von Dositej Obradovi Der Fall Karadi.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783631542149
- Features Dissertationsschrift
- Editor Maria A. Stassinopoulou
- Sprache Deutsch
- Genre Slawische Sprach- & Literaturwissenschaft
- Anzahl Seiten 322
- Größe H208mm x B146mm x T25mm
- Jahr 2007
- EAN 9783631542149
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-631-54214-9
- Titel Dositej Obradovi als bürgerlicher Kulturheld
- Autor Wladimir Fischer
- Untertitel Zur Formierung eines serbischen bürgerlichen Selbstbildes durch literarische Kommunikation 1783-1845
- Gewicht 477g
- Herausgeber Lang, Peter GmbH