Innovationscontrolling: Praxisrelevante Kennzahlen und Steuerungsinstrumente
Details
Im Gegensatz zu anderen Controllingbereichen stellt das Innovationscontrolling eine große Herausforderung dar. Innovationen entstehen durch kreative, neuartige und evtl. zunächst ungewöhnlich erscheinende Ideen. Genau dieser Einfallsreichtum soll mittels Innovationscontrolling in bestimmte Richtungen gelenkt und überwacht werden. Folglich stellt sich die Frage, ob ein Innovationscontrolling überhaupt als sinnvoll zu erachten ist, da es eine kreativitätshemmende Wirkung entfalten kann.
Ziel dieses Fachbuchs ist die Evaluation des vermeintlichen Konflikts zwischen Innovation und Controlling. In diesem Zusammenhang werden die bedeutendsten Innovationskennzahlen und Steuerungsinstrumente ausführlich analysiert. Gerade wegen der zunehmenden Bedeutung von Innovationsaktivitäten in Unternehmen muss der Nutzen dieser Tätigkeiten für die Entscheidungsträger klar nachvollziehbar sein.
Autorentext
Marco Edgar Aulbach, Master of Business Administration & Law (MBAL) in Finance, wurde 1988 in Aschaffenburg geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Aschaffenburg schloss der Autor im Jahre 2015 mit dem akademischen Grad des Master of Business Administration & Law (MBAL) sehr erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der Finanzdienstleistungs- sowie in der Metall- und Elektroindustrie. Fasziniert von der Innovationsforschung befasste der Autor sich in diversen Lehrveranstaltungen, Seminararbeiten und Auslandsaufenthalten (u.a. in St. Louis, USA und Seinäjoki, Finnland) mit dem Lehrgebiet des Innovationsmanagements und damit der Thematik dieses Buches.
Leseprobe
Textprobe:
Kapitel 5. Steuerungsinstrumente für Innovationen:
Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement spielt das Controlling eine wichtige Rolle. Hierfür ist zwischen Instrumenten zur Steuerung neuer und laufender Innovationsprojekte zu unterscheiden.
5.1. Controlling neuer Innovationsprojekte:
In der Erkennungsphase des Innovationsbedarfs nimmt das Innovationscontrolling eine analytische Stellung ein. Es ist eine Analyse der strategischen Ausgangsposition notwendig. Hierfür wird ein Vergleich der festgelegten Unternehmensziele mit der aktuellen Situation durchgeführt. Eventuelle Ziellücken sind erkennbar und der Innovationsbedarf ableitbar. Aufgabe des Innovationscontrollings ist es Früherkennungssysteme aufzubauen. Dadurch sollen sowohl Chancen und Risiken (Umweltanalyse), als auch Stärken und Schwächen (Unternehmensanalyse) aufgedeckt werden. Das Innovationsmanagement wird frühzeitig dahingehend sensibilisiert, neue bzw. alternative strategische Stoßrichtungen zu betrachten. Zudem ist die Ist- und Wird-Situation des Innovationsprojektportfolios durch das Innovationscontrolling zu analysieren. Während die Ist-Situation auf Grundlage von Daten des operativen Innovationscontrollings (siehe Abschnitt 5.2) relativ leicht ableitbar ist, muss die Wird-Situation z.B. mittels GAP-Analyse prognostiziert werden. Zur Analyse der Technologieattraktivität und der eigenen Ressourcenstärke eignet sich das Technologieportfolio, da es eine Vielzahl von Parametern in die Betrachtung mit einbezieht. Mit Future Cashflows sollen zukünftige Zahlungsströme aus individuellen Innovationsprojekten, also der monetäre Erfolg der Innovationsprojekte, bewertet werden.
5.1.1, Umweltanalyse:
Die Umweltanalyse betrachtet die Umwelt von Geschäftsmodellen. Dabei findet eine Differenzierung zwischen der Makro- (global) und Mikroumwelt (spezifisch) statt. Das Innovationscontrolling soll die Auswahl von Innovationsprojekten in eine mit der Umwelt übereinstimmende Richtung lenken. Mittels einer Umweltanalyse können die benötigten Informationen zur Strategieformulierung beschafft werden. Zur Informationsbeschaffung wird neben externen Quellen (z.B. Institute, Universitäten etc.) auf diverse unternehmensinterne Funktionsbereiche (z.B. F&E- und Rechtsabteilung) zurückgegriffen. Ziel der Umweltanalyse ist es, Chancen und Risiken aufzuzeigen, um Chancen auszunutzen und Risiken zu minimieren.
5.1.1.1, Makroumwelt:
Auf die globale Umwelt haben Unternehmen eher indirekten Einfluss. Bei der Auswahl von Innovationsprojekten auf Makroebene sind ökologische, technologische, gesamtgesellschaftliche (politisch und rechtlich), soziokulturelle und ökonomische Faktoren zu beachten (siehe Abbildung 16).
Ökologische Faktoren können den Input, Throughput (siehe auch Processing System in Kapitel 4), Output und Outcome beeinträchtigen. Bei den Inputs kann es sich z.B. um die Knappheit von natürlichen Ressourcen, bei den Throughputs um die Verwendung von emissionsvermeidenden Produktionsverfahren und beim Output um das Entsorgungsproblem handeln. Diese Faktoren haben Auswirkungen auf den Outcome z.B. den Unternehmensgewinn. Gerade ökologische Faktoren rücken immer mehr in den Fokus von Unternehmen, da gesellschaftliche Forderungen nach einer geringeren Umweltbelastung kontinuierlich zunehmen. Aufgrund dessen entsteht für Unternehmen ein steigender Druck, umweltfreundliche Innovationen zu entwickeln und umzusetzen, entweder durch eigene F&E-Aktivitäten oder durch eine Übernahme von Konkurrenzentwicklungen.
Technologische Aspekte sind in einem weltweiten Kontext zu betrachten. Da technologische Innovationen nicht immer nur in dem Bereich Anwendung finden, für den sie ursprünglich entwickelt wurden, ist eine Technologiefrüherkennung mittels Technologieüberwachung und Technologieexploration sinnvoll. Dadurch verlängert sich der Handlungszeitraum, was zu einer ausführlicheren und besseren Planung von eigenen Innovationsprojekten beiträg
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783959350785
- Auflage Erstauflage
- Sprache Deutsch
- Genre Sonstige Wirtschaftsbücher
- Anzahl Seiten 128
- Größe H220mm x B155mm x T9mm
- Jahr 2015
- EAN 9783959350785
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-95935-078-5
- Veröffentlichung 16.06.2015
- Titel Innovationscontrolling: Praxisrelevante Kennzahlen und Steuerungsinstrumente
- Autor Marco E. Aulbach
- Gewicht 216g
- Herausgeber disserta verlag