Musikrezeption, Migration und Maqam
Details
Mgen alle Kinder in der Schule die gleiche Musik? Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Musikgeschmack und der musikalischen Verortung der Familie? Die Frage nach musikkulturellen Unterschieden wird diskursiv errtert: Folkloristische Anstze unterstellen einen Zusammenhang zwischen den musikalischen Vorlieben der Kinder mit Migrationshintergrund und der traditionellen volkstmlichen Musik ihrer familiren Herkunft. Kritiker dieser Anstze unterstellen, dass dieser Unterschied konstruiert sei und neigen zu universalistischen Annahmen hinsichtlich der Musikrezeption. Andere wieder unterstellen eine Dominanz der global distribuierten angloamerikanischen Popmusik, welche ber kurz oder lang zu einer Homogenisierung der musikalischen Hrgewohnheiten beitragen wrde. Ein nicht unwesentlicher Teil der Kinder in bundesdeutschen Grundschulen hat bekanntermaen einen familiren Hintergrund in der Republik der Trkei. Dort hat sich historisch ein Musiksystem herausgebildet, das sich in wesentlichen Aspekten vom abendlndischen System unterscheidet. Darunter das musikalische Konzept Maqam, welches sowohl in der traditionellen trkischen Musik als auch in der gegenwrtigen Kunst- und Popmusik eine bedeutsame Rolle spielt. In seiner Untersuchung zeigt Winfried Sakai, dass dieses Konzept durchaus in die musikalischen Vorlieben der Kinder mit trkischem Migrationshintergrund hineinspielen kann. So tritt trkische Popmusik als ein mglicher und fr die Kinder sicher nicht unbedeutsamer musikpdagogischer Anschlusspunkt hervor.
Autorentext
Winfried Sakai erwarb 1988 das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Mittelstufe an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg mit dem Hauptfach Klavier. Danach war er fünfzehn Jahre als Opernsänger solistisch tätig, unter anderem am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, am Nationaltheater Mannheim und als Gast an der Bayerischen Staatsoper München. Sein gesungenes Repertoire umfasst Partien wie Keçal, Klingsor, Alberich, Gurnemanz und Ochs auf Lerchenau. Seitdem er 2007 das Zweite Staatsexamen für Grund-, Haupt- und Realschulen absolvierte, war er als Klassenleiter und Fachlehrer an Grundschulen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg tätig. Er promovierte 2011 bei Ingrid Gogolin am Institut für International Vergleichende und Interkulturelle Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Zurzeit arbeitet er an Fragestellungen der Kultursoziologie, Musiksoziologie und kritischen Musikpädagogik. Mitgliedschaft und Veröffentlichungen unter anderem im AMPF und DGM.
Inhalt
I. Vorwort der Herausgeberin II. Zusammenfassung und Abstract III. Einleitung IV. Theorie und Forschungsstand Anmerkung zum Merkmal >mit MigrationshintergrundTürkischDeutschAngloamerikanisch< Zusammenfassung und Anmerkung zur Musikauswahl Erhebung der Kontextdaten (Fragenkatalog) Demografische Angaben Medien, Musik und Schule Sprachenhintergrund und Migrationsbiografie Bildungshintergrund und sozioökonomische Stellung der Familie Schluss-Statement des Beantwortenden Stichprobenkonstruktion und Orte der Untersuchungsdurchführung Orientierung im Bundesland Rheinland-Pfalz Orientierung in der Stadt Ludwigshafen am Rhein Ergebnis der Auswahl Untersuchungsdurchführung Pretest mit instrumentellem Schwerpunkt Zur Durchführung der Hauptuntersuchung Zusammenfassung des Berichts zur Untersuchungsdurchführung VI. Datenanalyse und Ergebnisse Datenanalyse Datenqualität und Datenfusion Datendeskription und Dimensionsreduktion Prüfung der Hypothesen Sprachengruppierung und Hörzeitenfaktoren Mainstreammusik und traditionelle Musikbeispiele Instrumentalstücke und Musikreferenzsysteme Pluri-lokale Verortung Weitere Zusammenhänge mit den Kontextdaten Ergebnisse VII. Diskussion und Ausblick Zusammenfassung und Verallgemeinerung der Ergebnisse Einschränkungen der Studie Stärken der Studie Anschlusspunkte für weitere Studien Anschlussmöglichkeiten für die musikpädagogische Forschung Schlusswort VIII. Quellenverzeichnis Literatur Tonträger IX. Verzeichnisse, Abkürzungen und Konventionen X. Register XI. Anhang Zur Software-Programmierung Entwicklungsumgebung DLL für den Datenexport Delphi Quell-Code - procedure TimerMusicTimer Anteile der KiTa-Belegungen: Migrationshintergrund Blitzbefragung mit Klangbeispielen CD-Inhalte Power Türk Müzik Ödülleri CD1 Beyond Istanbul - Underground Grooves of Turkey In der Demophase des Audioteils verwendete Musikstücke Fragenkatalog Tabellarische Übersicht über den elektronischen Schülerfragebogen Erweiterungen im gedruckten Elternfragebogen Pretest: Mündliche Rückmeldungen der Probanden Teststärken Einweg-ANOVA zum Mittelwertevergleich (1. Hypothese) T-Test vorderorientalische Musikbeispiele (2. Hypothese) T-Test Instrumentalstücke (3. Hypothese) T-Test Präferenzstücke pluri-lokal (4. Hypothese)
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783828830349
- Sprache Deutsch
- Auflage 1., Aufl.
- Größe H211mm x B151mm x T28mm
- Jahr 2012
- EAN 9783828830349
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-8288-3034-9
- Veröffentlichung 30.11.2012
- Titel Musikrezeption, Migration und Maqam
- Autor Winfried Sakai
- Untertitel Pluri-lokale Musikpräferenzen von Grundschulkindern mit türkischem Migrationshintergrund
- Gewicht 431g
- Herausgeber Tectum Verlag
- Anzahl Seiten 296
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Musiker Biografien & Monografien