Adolf-Reichwein-Hochschule Celle (1946-1953)

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Details

Die kurze Episode der Adolf-Reichwein-Hochschule Celle (1946-1953) ist Teil einer langen deutschen Bildungsgeschichte, der Verstrickung in den Nationalsozialismus und der Kontinuität ab 1945

Vor 75 Jahren, am 15. Januar 1946, wurde in Celle eine Pädagogische Hochschule eröffnet. Schon am 12. Juli 1953 war ihre Celler Geschichte wieder beendet. Die PH wanderte nach Osnabrück ab, wo sie 1974 eine richtige" Universität wurde. Die kurze Celler Episode der Adolf-Reichwein-Hochschule ist kein isoliertes lokales Ereignis, sondern Teil einer langen deutschen Bildungs- und Politikgeschichte. Sie reicht weit zurück und wirkt sich bis in unsere Gegenwart aus. Der Namenspatron der Celler PH, der am 20. Oktober 1944 in Plötzensee hingerichtete Widerstandskämpfer Adolf Reichwein, war ein Freund des Gründungsdirektors der Celler Hochschule, Hans Bohnenkamp. Die beiden Altwandervögel gehörten zur einflussreichen Gruppe der Jugendbewegung. Sie gab entscheidende Anstöße zur Weimarer Schulreformbewegung. Wegen der gemeinsamen geistesgeschichtlichen Wurzeln mit den Nationalsozialisten fiel es den meisten Vertretern der Jugendbewegung nicht schwer, ihre Arbeit in Schule und Lehrerbildung auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fortzusetzen. 1918 hatten die katastrophalen Folgen des Ersten Weltkrieges, besonders die Angst vor der bolschewistischen Revolution, dafür gesorgt, dass das dreigliedrige Schulsystem der Ständegesellschaft durch den Weimarer Schulkompromiss von 1920 fort- und festgeschrieben wurde. Das dreigliedrige deutsche Schulsystem machten die Amerikaner für die Verbrechen des Nationalsozialismus mitverantwortlich. 1945 wollten sie deshalb u.a. durch die Einführung der Einheitsschule (Gesamtschule) die Westdeutschen nachhaltig umerziehen. Der Heiße Krieg, der den Kalten Krieg unmittelbar ablöste, ließ Amerikaner und Briten umdenken. Sie strichen ausgerechnet vor den Kräften die Segel, die dem Nationalsozialismus bis in die letzten Stunden gedient hatten. Diesen in der Tradition geformten Kräften gelang es - in Celle wie anderswo nicht nur am Werke zu bleiben, sondern auch ihre z.T. erschreckende NS-Verstrickung zu verschweigen.

Autorentext
Hans-Hagen Nolte, geboren 1944 in Celle, studierte nach Abitur und Bundeswehr Deutsch und Geschichte für Realschullehrer/innen in Göttingen. Als Lehrer war er an verschiedenen Schulen tätig, von 1989 bis 2008 als Schulleiter. Mit der Verstrickung seiner Familie sowie der deutschen Lehrer/innen in den Nationalsozialismus, mit dem damit einhergehenden Antisemitismus und Rassismus setzte sich der Autor intensiv nach seiner Pensionierung auseinander (»Messerscharf. Wie man sich seinen Nazi-Vater von der Seele schreibt«, »Adolf-Reichwein-Hochschule Celle (1946-1953). Von Kräften, die am Werke blieben«). Sein jüngstes Buch »Juda. Geschichte eines Buches« bestätigt erneut, wie gefährdet das Wertesystem der bürgerlichen Mitte stets war und gerade heute wieder ist.

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783753122182
    • Altersempfehlung 18 bis 18 Jahre
    • Auflage 30. Aufl.
    • Genre Sachbücher Geschichte
    • Lesemotiv Verstehen
    • Anzahl Seiten 236
    • Größe H205mm x B13mm x T135mm
    • EAN 9783753122182
    • Titel Adolf-Reichwein-Hochschule Celle (1946-1953)
    • Autor Hans-Hagen Nolte
    • Untertitel Von Kräften, die am Werke blieben
    • Gewicht 274g
    • Herausgeber epubli

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