Am Grünen Zipfel und Auf dem Sand
Details
Die Heiderandsiedlung Hellerau im Norden der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, gelegen auf Rähnitzer und Klotzscher Flur, ist die erste deutsche Gartenstadt. Am Grünen Zipfel wurde im Juni 1909 die Grundsteinlegung des Gemeinwesens gefeiert. Im Mittelpunkt dieser literarischen Exkursion in die ersten drei Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts stehen 40 bio-bibliographische Kurzporträts von Auroren, die Hellerau zu ihrem Wohnsitz wählten.
Die im Jahr 1909 am Stadtrand von Dresden gegründete erste deutsche Gartenstadt Hellerau sei nicht wohl als eine schriftstellerische Siedlung zu bezeichnen, bekannte der aus Prag kommende und am Heiderand heimisch gewordene jüdische Dichter Paul Adler. Zwar besuchten zahlreiche Autoren (bevorzugt aus Berlin, Wien und aus dem nahen Prag) die Gartenstadt, als ständige Hellerauer aber kenne er nur Emil Strauß und Alfons Paquet, dann noch Hegner und sich selbst natürlich auch. Dessen ungeachtet gab es eine Vielzahl von Schriftstellern, die Hellerau als Wohnsitz wählten, manche für wenige Monate, andere für Jahre, was den bereits genannten Schriftsteller Emil Strauß zu der sarkastisch formulierten Schlussfolgerung gelangen ließ es gäbe vor Ort mehr Dichter als Läuse. Sie residierten in sachlich-modernen Tessenow-Villen, bevölkerten armselige Kellerquartiere oder wohnten in jenen siedlungstypischen kleinen Häusern Am Grünen Zipfel oder Auf dem Sand. Sie waren gekommen, um neben der Schreiberei in den Werkstätten als Angestellte oder Arbeiter Lohn und Brot für den Lebensunterhalt zu finden, im nahen Dresden am Theater, im Buchhandel oder als Publizisten bei den großen Zeitungen der Residenz unterzukommen. Manche schätzten die Nähe der kleiner Verlage vor Ort, andere die hier praktizierten lebensreformerischen Ansätze und pädagogischen Experimente. Sie verschrieben sich der Rhythmik, dem Siedlungsgedanken oder völkischen Idealen, wollten einfach nur in Ruhe, abseits des Urbanen leben und schreiben und sich auch geistig von einer frischen und reinen Luft umweht fühlen. Möglichst viele von ihnen, die lange Vergessen zumal, sollen, ohne hierbei absolute Vollständigkeit anzustreben, auf den folgenden Seiten; in Form kompakter bio-bibliografischer Skizzen und Erläuterungen vorgestellt werden. Bei ausgewählten Autoren werden ergänzend dazu außerdem literarische Texte abgedruckt, die in Hellerau oder im engen zeitlichen Umfeld ihres Hellerau-Aufenthaltes entstanden sind oder diesen thematisieren. Umfassendere Darstellungen sind dem literarischen Tatort Hellerau, den ansässigen Verlagen sowie zahlreichen prominenten Gästen der Gartenstadt gewidmet. Den zeitlichen Rahmen markieren die ersten drei Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts.
Autorentext
Jens Wonneberger: Geboren 1960 in Großröhrsdorf. Seit 1992 ist er Schriftsteller und Literaturredakteur des Dresdner Stadtmagazins SAX. Zahlreiche Veröffentlichungen. Norbert Weiß wurde 1949 in Dresden geboren. Er arbeitet als Erzähler, Lyriker, Publizist und Herausgeber.
Inhalt
Der hohe weiße Tempel auf der hellen Au - Tatort Hellereu / Die Hausschlüssel in der Dachrinne - Wohnort Hellerau / Von neuen Blättern und alten Typen - Verlage und Verleger in Hellerau / Falsche Elektrische ins Menschheitsgärtlein Hellerau - Literaten als Besucher der Gartenstadt
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783862760855
- Auflage 1. Aufl.
- Genre Reiseberichte Deutschland
- Lesemotiv Entdecken
- Anzahl Seiten 240
- Größe H210mm x B15mm x T135mm
- EAN 9783862760855
- Format Sachbuch
- Titel Am Grünen Zipfel und Auf dem Sand
- Autor Norbert Weiß , Jens Wonneberger
- Untertitel Hellerau: literarisch
- Gewicht 293g
- Herausgeber Neisse