Anton Voyls Fortgang

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Details

1969 als Resultat einer Wette entstanden, taucht in Perecs wohl außergewöhnlichstem Werk »La Disparition« kein einziges Mal der Buchstabe E auf. Der Roman zeigt, was mit Sprache möglich ist, wenn nicht mehr der Autor erzählt, sondern durch das Korsett einer strengen Regel die Sprache selbst. Ausgehend vom verfügbaren Wortmaterial hat sich die Geschichte, haben sich die Personen und die Handlung zu entwickeln.
Zwischen Revolutionskomödie, Rätseln, die auf Rätsel folgen, und turbulenter Kriminal parodie schimmern Gewaltexzesse und der nackte Terror hervor. Doch der Terror, der hier herrscht, hat Methode, und zwar linguistische Methode, indem er durch Sprach manipulation entsteht. Und so manifestiert sich das allmähliche, fast ausnahmslos grau same Verschwinden einer ganzen Sippe im verschwundenen Buchstaben.
»Anton Voyls Fortgang«, die deutsche Übersetzung von Eugen Helmlé, ist ein Abenteuer, das kaum seinesgleichen kennt. Die Schwierigkeit des Originals, das Sprachkorsett, wird dem Übersetzer zur Zwangsjacke, so Helmlé in seinem unbedingt lesenswerten Nachwort: »Er kann nicht mehr die Sprache selbst erzählen lassen, denn dann wäre sein Text keine Übersetzung mehr... dabei hat der Übersetzer nicht nur einen Kiesel im Mund, sondern gleich einen ganzen Pflasterstein.«


Autorentext
Georges Perec war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für »L' Ouvroir de Littérature Potentielle«, d.h. »Werkstatt für Potentielle Literatur«. Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem »Collège de Pataphysique«, surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv »Nicolas Bourbaki« stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk »Anton Voyls Fortgang« kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.

Zusammenfassung

»Konsequenter als Perec hat kaum ein Autor die eigenen Verletzungen, die eigene Hilflosigkeit in der Suche nach einer angemessenen Form, die Vernichtung der europäischen Juden zu erfassen, und das Scheitern daran, ausgestellt.« Jonas Engelmann, Jungle World

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • Sprache Deutsch
    • Untertitel Roman
    • Autor Georges Perec
    • Titel Anton Voyls Fortgang
    • Veröffentlichung 23.02.2013
    • ISBN 978-3-03734-322-7
    • Format Kartonierter Einband
    • EAN 9783037343227
    • Jahr 2013
    • Größe H185mm x B120mm x T33mm
    • Gewicht 430g
    • Herausgeber Diaphanes Verlag
    • Anzahl Seiten 416
    • Editor Eugen Helmlé
    • Übersetzer Eugen Helmlé
    • Auflage 23.02.2013
    • Genre Historische Romane & Erzählungen
    • Lesemotiv Auseinandersetzen
    • GTIN 09783037343227

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