Aristoteles auf dem Mont Saint-Michel

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Die heute weit verbreitete Vorstellung, Kultur und Wissenschaft der griechischen Antike seien im mittelalterlichen Europa erst durch die islamische Vermittlung verbreitet worden, ist nach der These des bekannten französischen Mediävisten Sylvain Gouguenheim ein Mythos. Christliche Mönche übertrugen auf dem Mont Saint-Michel philosophische Texte ins Lateinische, lange bevor etwa Aristoteles in Toledo aus dem Arabischen übersetzt wurde.

Kultur und Wissenschaft der griechischen Antike wurden im christlichen Europa nicht, wie bisher weithin angenommen, vor allem durch die arabisch-islamische Vermittlung verbreitet. Zwar setzte im 13. Jahrhundert eine lebhafte Übersetzertätigkeit ins Arabische ein, so dass tatsächlich ein breiter Strom der griechischen Wissenschaft auf diesem Wege Eingang in die lateinischsprachige Welt gefunden hat. Das Griechische, die Sprache der Evangelien, behauptete sich jedoch weiterhin. Wichtige Texte wurden von Christen ins Syrische übersetzt; griechische Mönche brachten sie auf der Flucht vor den arabischen Eroberern in den Westen. Schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts übertrug ein griechischer Mönch auf dem berühmten Mont Saint-Michel die aristotelische Politik ins Lateinische. Das berühmte Kloster wurde zu einem Zentrum griechischer Philosophie Jahrzehnte bevor Aristoteles in Toledo aus dem Arabischen übersetzt wurde. Diese Überlieferungsgeschichte stellt Sylvain Gouguenheim pointiert und spannend dar.

Autorentext

Sylvain Gouguenheim ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der École Normale Supérieure (Lettres et sciences humaines) in Lyon. Er hat unter anderem Werke über "La Sibylle du Rhin : Hildegarde de Bingen, abbesse et prophétesse rhénane" (1996), über "L'An Mille" (Das Jahr 1000) sowie zuletzt über den Deutschritterorden: "Les chevaliers teutoniques" (2008) veröffentlicht.


Inhalt
Vorwort Einleitung Erstes Kapitel KONTINUITÄT UND DAS STREBEN NACH ANTIKEM WISSEN Griechenland und seine Kultur: Ein Horizont für das lateinische Europa Kontinuität und Verbreitung griechischer Kultur im lateinischen Europa Der Geist der Renaissance in Mittelalter Zweites Kapitel DIE AUSBREITUNG DER ANTIKEN BILDUNG IM MITTELMEERRAUM Die großen Zentren der Pflege griechischer Kultur Die syrische Wissenschaft Die großen Gelehrten der griechisch-christlichen Wissenschaft Drittes Kapitel MÖNCHE ALS PIONIERE AUF DEM MONT SAINT-MICHEL Jakob von Venedig als erster Aristoteles-Übersetzer Andere griechisch-lateinische Übersetzungen Viertes Kapitel DER ISLAM UND DAS WISSEN DER GRIECHEN Aufnahme, Gleichgültigkeit oder Zurückweisung? Selektive Aneignung des griechischen Wissens Die eingeschränkte Hellenisierung Fünftes Kapitel PROBLEME DER KULTUR IM MITTELALTER Identitäten auf dem Prüfstand Christentum und Islam: Durchlässigkeit? Antagonismen der beiden Kulturen Zusammenfassung DIE SONNE APOLLOS ERHELLT DAS ABENDLAND Anhang 1 Arabisch-christliche Gelehrte vom 8. bis 11. Jahrhundert Anhang 2 Das lateinische Corpus Aristotelicum Anmerkungen Auswahlbibliografie

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783534254354
    • Genre Vor- und Frühgeschichte
    • Auflage 2. A.
    • Übersetzer Jochen Grube
    • Editor Jochen Grube
    • Schöpfer Sylvain Gouguenheim, Martin Kintzinger
    • Einführung Martin Kintzinger
    • Nachwort von Sylvain Gouguenheim
    • kommentiert von Martin Kintzinger, Daniel König
    • Lesemotiv Verstehen
    • Anzahl Seiten 265
    • Herausgeber wbg academic
    • Größe H240mm x B165mm
    • Jahr 2012
    • EAN 9783534254354
    • Format Fester Einband
    • ISBN 978-3-534-25435-4
    • Veröffentlichung 01.12.2012
    • Titel Aristoteles auf dem Mont Saint-Michel
    • Autor Sylvain Gouguenheim
    • Untertitel Die griechischen Wurzeln des christlichen Abendlandes
    • Sprache Deutsch

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