Chronotopos

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Die verzögerte internationale Entdeckung Michail M. Bachtins führte erst in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch in Deutschland zur Übersetzung seiner bekanntesten Studien. Währ sich seine Begriffe - Karnevalismus, Polyphonie und vor allem Dialogizität - in der Literatur- und Kulturtheorie etablierten, wurde das Konzept des Chronotopos vergleichsweise wenig beachtet. Die Wiederauflage des vergriffenen Essays Formen der Zeit und des Chronotopos im Roman mit einem Nachwort, das Bachtins"Raumzeit"theoriegeschichtlich kontextualisiert, eröffnet zahlreiche Anschlußmöglichkeiten für die aktuelle Raumdebatte in den Geschichts-, Sozial- und Literaturwissenschaften.

Als Michail M. Bachtins 1973 beendeter Essay zum Chronotopos erstmals in deutscher Übersetzung erschien, stand die Bachtin-Rezeption hierzulande ganz im Zeichen von Karnevalismus, Polyphonie und Dialogizität. Der Vorschlag des Autors, die Kategorie des Raums in der Romananalyse stärker zu gewichten, stieß auf vergleichsweise geringes Interesse. Aus heutiger Perspektive erweist sich sein Hinweis auf die untrennbare Einheit von Raum und Zeit im Roman als früher Beitrag zu einer Theorieentwicklung, die gegenwärtig als der spatial turn diskutiert wird. Die Wiederauflage des vergriffenen Essays Formen der Zeit und des Chronotopos im Roman mit einem Nachwort, das Bachtins »Raumzeit« theoriegeschichtlich kontextualisiert, möchte Anschlußmöglichkeiten für die aktuellen Raumdebatten in den Geschichts-, Sozial- und Literaturwissenschaften eröffnen.

»Die Frü;hschrift Bachtins, die gleichermassen als Grundlegung und als Programm, mithin auch als Einfü;hrung zu seinem spä;teren Schaffen gelten kann, liegt seit kurzem in deutscher Erstü;bersetzung vor und dü;rfte den fortdauernden Debatten zum Problem literarischer Autorschaft neuen Auftrieb geben. Bachtin behandelt darin die scheinbar triviale, in Wirklichkeit hochkomplexe Frage nach dem Verhä;ltnis zwischen Autor und Held in der kü;nstlerischen Literatur, vorab in der Erzä;hlkunst. Dass eine Romanfigur und ihre textinternen Aussagen auch von heutigen Lesern gern auf den Autor bezogen, sogar mit ihm identifiziert werden, beruht auf einem weitverbreiteten Missverstä;ndnis und hat zur Folge, dass Schriftsteller nicht selten vor Gericht zitiert werden, um sich fü;r Wort und Tat ihrer «Helden» zu verantworten.«


Autorentext
Michail M. Bachtin (1895-1975) war Philosoph, Sprach- und Literaturtheoretiker.

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783518294796
    • Auflage Originalausgabe
    • Übersetzer Michael Dewey
    • Schöpfer Michael C. Frank, Kirsten Mahlke
    • Nachwort von Michael C. Frank, Kirsten Mahlke
    • Sprache Deutsch
    • Genre Sonstige Sprachliteratur
    • Lesemotiv Verstehen
    • Größe H177mm x B108mm x T15mm
    • Jahr 2008
    • EAN 9783518294796
    • Format Kartonierter Einband
    • ISBN 978-3-518-29479-6
    • Veröffentlichung 18.06.2008
    • Titel Chronotopos
    • Autor Michail M. Bachtin
    • Untertitel suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1879
    • Gewicht 159g
    • Herausgeber Suhrkamp Verlag
    • Anzahl Seiten 242

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