Das kosmische Gleichgewicht
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'Wenn die Sonne am 23. September das Zeichen der Waage betritt, ist die Herbst-Tagundnachtgleiche. Wieder sind der Tag und die Nacht gleich lang. Nach der aufsteigenden Phase (von Widder bis Jungfrau) beginnt die absteigende Phase (von Waage bis Fische). Die Waage ist das siebte Zeichen im Tierkreis. Warum gibt es eine Waage am Himmel und was lehrt sie uns? Mitten unter den vielen Lebewesen Menschen und Tiere die den Tierkreis darstellen, ist die Waage der einzige Gegenstand, genauer gesagt ein Messinstrument, das mit seinen zwei Waagschalen die Kräfte des Lichtes und der Finsternis, die Kräfte des Lebens und des Todes im Gleichgewicht zu halten scheint. Die Waage im Tierkreis ist ein Abbild der kosmischen Waage, dem Gleichgewicht dieser beiden entgegengesetzten, sich aber ergänzenden Prinzipien, dank denen das Universum entstanden ist und noch immer existiert. Das Symbol der Waage, das man auch im Sephirothbaum wieder findet, beherrscht die ganze Schöpfung.' Omraam Mikhaël Aïvanhov
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Kapitel 1 Die kosmische Waage Die Zahl 2 Teil I Am 21. März betritt die Sonne das Zeichen des Widders. Dieses Ereignis ist der Zeitpunkt der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Der Tag und die Nacht sind gleich lang. Nach der Ruhepause des Winters erwacht die Natur wieder: Die Samen beginnen zu keimen und die Knospen der Bäume springen auf. Und während die Sonne durch die Zeichen Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe und Jungfrau wandert, sieht man, wie sich die Erde mit Blättern, Blüten und Früchten bedeckt. Wenn die Sonne am 23. September das Zeichen der Waage betritt, ist die Herbst-Tagundnachtgleiche. Wieder sind Tag und Nacht gleich lang. Jetzt aber erntet man die Früchte und die Natur kommt zur Ruhe. Nach der aufsteigenden Phase (von Widder bis Jungfrau) beginnt die absteigende Phase (von Waage bis Fische). Die Waage ist das siebte Zeichen im Tierkreis. Warum gibt es eine Waage am Himmel, und was lehrt sie uns? Mitten unter den vielen Lebewesen Menschen und Tiere die den Tierkreis darstellen, ist die Waage der einzige Gegenstand, genauer gesagt ein Messinstrument, das mit seinen zwei Waagschalen die Kräfte des Lichtes und der Finsternis, die Kräfte des Lebens und des Todes im Gleichgewicht zu halten scheint. Dieser Gegensatz wird auch noch dadurch unterstrichen, dass in der Waage Venus regiert und gleichzeitig Saturn erhöht ist. Venus und Saturn, was für eine Kombination! Venus, eine junge Frau, die die Anmut, den harmonischen Austausch und die Freuden darstellt, und Saturn, ein ernster Greis, der am liebsten einsam ist, und mit einer Sense bewaffnet, den Geschöpfen das Leben abschneidet. Die Waage im Tierkreis ist ein Abbild der kosmischen Waage, dem Gleichgewicht dieser beiden entgegengesetzten, sich aber ergänzenden Prinzipien, dank denen das Universum entstanden ist und noch immer existiert. Im ersten Buch des Sohar1 steht geschrieben: »Schon zweitausend Jahre vor der Schöpfung der Welt waren die Buchstaben bereits verborgen und der Heilige, gepriesen sei Er, betrachtete sie und hatte seine Wonne daran. Als Er die Welt schaffen wollte, kamen alle Buchstaben in der umgekehrten Reihenfolge und stellten sich Ihm vor. So kamen Taw, Schin, Resch, Kof, Zade, Pe, Ajin, Samech, Nun und Mem einer nach dem anderen vor den Schöpfer und stellten Ihm ihre Qualitäten vor, die sie würdig machen sollten, als Instrumente für Seine Schöpfung zu dienen. Aber Gott schickte sie zurück. Auch Lamed, Kaf, Jod, Teth, Cheth, Sajin, Vau, He, Daleth, Gimmel stellten sich Ihm vor, und Gott schickte auch diese zurück. Schließlich stellte sich der Buchstabe Beth vor, der zweite Buchstabe des Alphabets, und Gott sagte zu ihm: »Wahrlich, deiner werde ich mich bedienen, um die Schöpfung der Welt zu vollbringen, und so wirst du die Basis des Schöpferwerkes sein!« Deshalb beginnen die ersten beiden Worte der Genesis, »Bereschith bara«, mit dem Buchstaben Beth. Ihr werdet fragen: »Und der Buchstabe Aleph? Warum erwähnen Sie ihn nicht?« Ah, der Buchstabe Aleph, Gott gab ihm eine ganz eigene Aufgabe. Der Sohar sagt: »Der Buchstabe Aleph blieb an seinem Platz, ohne sich vorzustellen. Der Heilige, gepriesen sei Er, sagte zu ihm: »Aleph, Aleph, warum stellst du dich nicht vor wie all die anderen Buchstaben?« Und er antwortete: »Meister des Universums, ich habe gesehen, dass sich Dir alle Buchstaben vorgestellt haben und dass Du sie abgewiesen hast. Warum sollte ich mich nun auch noch vorstellen, hast Du doch schon dem Buchstaben Beth diese kostbare Gabe gegeben. Ich habe verstanden, dass es sich für den himmlischen König nicht ziemt, die Gabe, die Er bereits einem Seiner Diener gegeben hat, wieder wegzunehmen, um sie einem anderen zu geben.« Der Heilige, gepriesen sei Er, antwortete ihm: »Oh Aleph, Aleph, obwohl ich mich des Buchstabens Beth bediene, um die Welt zu schaffen, so wirst du etwas zum Trost erhalten, denn du wirst der erste aller Buchstaben sein, und ich werde nur in dir die Einheit haben. Du wirst die Basis aller Berechnungen und aller Handlungen in der Welt sein, und man wird die Einheit nirgendwo finden, außer im Buchstaben Aleph.« Aleph, der erste Buchstabe des Alphabets, stellt die Zahl 1 dar, die Einheit Gottes. Und da im hebräischen Alphabet die Buchstaben auch Zahlen darstellen, entspricht der zweite Buchstabe Beth der Zahl 2. So ist also die Schöpfung das Werk der 2. Was ist nun aber die 2? Sie ist die 1, polarisiert in positiv und negativ, männlich und weiblich, aktiv und passiv. Sobald es eine Manifestation gibt, gibt es auch eine Teilung, eine Aufspaltung. Um sich zu manifestieren und sich erkennbar zu machen, muss sich die 1 teilen. Die Einheit ist ein Privileg von Gott selbst, ausschließlich Sein Bereich. Um zu schaffen, musste Gott, die 1, zur 2 werden. In der 1 ist keine Schöpfung möglich, denn es gibt keinen Austausch. Gott hat sich also aus sich selbst heraus projiziert, indem Er sich polarisierte, und das Universum wurde auf Grund der Existenz dieser beiden Pole geboren. Der positive Pol übt eine Anziehungskraft auf den negativen aus und umgekehrt. Dieser Mechanismus von gegenseitiger Aktion und Reaktion löst die Bewegung des Lebens aus und erhält sie. Das Aufhören dieser Bewegung würde den Stillstand und den Tod zur Folge haben, die Rückkehr in den Zustand der Undifferenziertheit wie zuvor. Die ersten Zeilen der Genesis offenbaren, dass die Schöpfung durch aufeinander folgende Teilungen vor sich gegangen ist. Am ersten Schöpfungstag trennte Gott das Licht von der Finsternis. Am zweiten Tag trennte Er die Wasser von oben von den Wassern unten. Am dritten Tag trennte Er das Wasser von der Erde. Und auch wenn man die Zelle betrachtet, das andere Extrem der Schöpfung, das kleinste Element des lebendigen Organismus, so kann man beobachten, dass sie sich durch Verdoppelung, durch eine 2-Teilung reproduziert. Die 1 ist eine Wesenheit, die in sich selbst abgekapselt ist. Um herauszutreten, muss sie 2 werden. In der Wissenschaft der Eingeweihten ist die 2 nicht 1 + 1 wie in der Arithmetik, sondern die 1, die sich, um zu erschaffen, in positiv und negativ polarisiert hat. Um nun aber die Begriffe »positiv« und »negativ« nicht falsch zu verstehen, muss erwähnt werden, dass man ihnen auf keinen Fall eine psychologische oder moralische Bewertung geben darf (z. B.: Positiv ist alles, was gut und konstruktiv ist und negativ alles, was schlecht und destruktiv ist.). Man sollte sich beim Interpretieren dieser Begriffe daran erinnern, dass sie aus dem Vokabular der Physiker stammen, die die beiden großen Naturkräfte, die Elektrizität und den Magnetismus erforschen. In diesen beiden Kräften findet man eine Polarisation in positiv und negativ, d. h. in ausstrahlend und empfangend. Eine Steckdose hat ebenso zwei Pole wie ein Magnet. Wenn man diese Begriffe aus dem Bereich der Naturkräfte auf die psychische oder spirituelle Ebene überträgt, so kommt dem männlichen Prinzip ein positiver oder ausstrahlender Charakter zu und dem weiblichen Prinzip ein negativer oder empfangender Charakte…
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783895150821
- Sprache Deutsch
- Auflage 2025
- Größe H180mm x B113mm x T16mm
- Jahr 2004
- EAN 9783895150821
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-89515-082-1
- Veröffentlichung 31.10.2004
- Titel Das kosmische Gleichgewicht
- Autor Omraam Mikhael Aivanhov
- Untertitel Die Zahl 2
- Gewicht 217g
- Herausgeber Prosveta Verlag GmbH
- Anzahl Seiten 208
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Esoterik