Das Loch

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Seit dem späten Mittelalter existiert im christlichen Abendland das Loch zur Steuerung von Glocken, Tönen und Ton-Automaten, später von Webstühlen und Rechenmaschinen. Später gerät es zur Perforation des Films und wird zum Essential der Hollerithmaschine sowie der Punchcards der Computer, bis am Ende Finger und Augen, also das Keyboard und der Screen, die Lücken schließen. Genau in diesem Augenblick aber verschwindet das Loch im Silizium, als zentraler Elementarbaustein der operationalistischen Quantenmechanik des Transistors. Das wiederum hat ermöglicht, den Hubble-Satelliten und seine Computer ins Weltall zu schießen, die uns seither Kunde geben von (mindestens) einem 'Schwarzen Loch' in jeder Galaxie. Neben dem, dass das Universum zu 95% von ('dunkler') Materie und Kräften durchdrungen ist, die wir nicht kennen, ist es durchsetzt von 'Löchern', deren Physik wir nicht verstehen, weil in ihnen kein Raum und keine Zeit existiert. Diese lochhafte 'Singularität' kündigt nun aber vom Ende her eine Vereinbarung auf, die - mit Newton - die Neuzeit eröffnete und den Grund aller Aufklärung legte: nämlich dass die Dinge im Himmel so seien wie auf Erden. Sie sind es nicht. So schwindet das Sein des Menschen und seiner Dinge im Operationalismus einer Differenz, die sich nicht schließen lässt.

Autorentext

Wolfgang Hagen (1950-2022), war Professor für Medienwissenschaft an der Leuphana Universität Lüneburg. Zuvor langjähriger Leitender Mitarbeiter der Kulturabteilungen von Radio Bremen und des Deutschlandradio. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Theorie des Computers, des Radios, der digitalen Bildlichkeit und der Medien.


Klappentext

Seit dem späten Mittelalter existiert - im christlichen Abendland - das Loch zur Steuerung von Glocken, Tönen und Ton-Automaten, später von Webstühlen und Rechenmaschinen. Später gerät es zur Perforation des Films und wird zum Essential der Hollerithmaschine sowie der Punchcards der Computer, bis am Ende Finger und Augen, also das Keyboard und der Screen, die Lücken schließen. Genau in diesem Augenblick aber verschwindet das Loch im Silizium, als zentraler Elementarbaustein der operationalistischen Quantenmechanik des Transistors. Das wiederum hat ermöglicht, den Hubble-Satelliten und seine Computer ins Weltall zu schießen, die uns seither Kunde geben von (mindestens) einem 'Schwarzen Loch' in jeder Galaxie. Neben dem, dass das Universum zu 95% von ('dunkler') Materie und Kräften durchdrungen ist, die wir nicht kennen, ist es durchsetzt von 'Löchern', deren Physik wir nicht verstehen, weil in ihnen kein Raum und keine Zeit existiert. Diese lochhafte 'Singularität' kündigt nun aber vom Ende her eine Vereinbarung auf, die - mit Newton - die Neuzeit eröffnete und den Grund aller Aufklärung legte: nämlich dass die Dinge im Himmel so seien wie auf Erden. Sie sind es nicht. So schwindet das Sein des Menschen und seiner Dinge im Operationalismus einer Differenz, die sich nicht schließen lässt.


Inhalt
Lochgestalten Loch gestalten Schädel-Loch Körper-Löcher Loch ist Loch Kein Ding? Loch-Etymologien Bildumkehrendes Loch Lochperspektive Loch-Kamera Loch-Fernsehen Das Null-Loch Die Loch-Steuerung Elektronen-Loch Loch-Negativ Epi-log

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783883963730
    • Sprache Deutsch
    • Genre Sonstige Philosophie-Bücher
    • Größe H171mm x B121mm x T8mm
    • Jahr 2022
    • EAN 9783883963730
    • Format Kartonierter Einband
    • ISBN 978-3-88396-373-0
    • Veröffentlichung 03.06.2022
    • Titel Das Loch
    • Autor Wolfgang Hagen
    • Untertitel Beobachtungen vom Schwinden des Seins
    • Gewicht 88g
    • Herausgeber Merve Verlag GmbH
    • Anzahl Seiten 96
    • Lesemotiv Verstehen

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