Das Selbst und die Fremde

CHF 27.60
Auf Lager
SKU
6RDBT9541S0
Stock 1 Verfügbar
Geliefert zwischen Mi., 26.11.2025 und Do., 27.11.2025

Details

Auf Reisen zu gehen, ferne Welten aufzusuchen, festgelegte Rollen hinter sich zu lassen und vorzustoßen in Räume voller Erwartung und Verheißung dies ist der Dreh- und Angelpunkt eines zerbrechlichen Glücks und zugleich gefahrvoller Moment seelischen Scheiterns. Denn nirgends mehr als auf Reisen tritt die Fragilität des Selbst zutage: Entscheidungen, die man getroffen, Beziehungen, die man geknüpft, das Leben, das man geführt hat all das kann an der Schwelle zur Fremde aus der Balance geraten. Jens Clausen verknüpft literarische Reiseschilderungen mit psychischen Aspekten und geht der Frage nach, wie Menschen auf Reisen ihr Selbst verlieren. Angst- und Panikattacken verunsichern, Dissoziationen verändern die Wahrnehmung, Depressionen machen handlungsunfähig, Psychosen konfrontieren mit der Schwierigkeit innerer und äußerer Abgrenzung. Schriftsteller wie Goethe, Hölderlin, Rilke, Schwarzenbach, Brinkmann, Sebald oder Kertész kommen zu Wort, deren Erlebnisse und Krisen in der Fremde auch vielen begeisterten Reisenden unter uns vertraut sein dürften.

Autorentext

Dr. phil. Jens Clausen, geb. 1954 in Hamburg, Studium der Erziehungswissenschaft, Germanistik und Geschichte. Ausbildung am Institut für Gruppenanalyse Heidelberg. Berufliche Erfahrungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Psychosomatik und der Sozialpsychiatrie. Lehr- und Fortbildungstätigkeiten im Bereich Sozial- und Heilpädagogik in Freiburg/Br., Hamm/Westf. und Münster.


Inhalt
EINLEITUNG 9 Idee und Ausgangsfrage 9 Reisende mit auffälligem Verhalten 14 Psychische Krisen in der Fremde in Selbstschilderungen 21 DER KONTEXT DER ERKUNDUNG 24 Zur Forschungslage 24 Das Stendhal-Syndrom: Nervenanfall und Dissoziation 30 Das Jerusalem-Syndrom: Verstörung und religiöser Wahn 37 Zum Gegenstand der Erkundung 39 Exkurs Friedrich Hölderlin: »Wohin denn ich?« 42 BEGRIFFSKLÄRUNGEN UND THEORETISCHE GRUNDLAGEN 47 Aspekte des Reisens 47 Der Begriff der Reise 47 Psychische Dispositionen auf Reisen 55 Versuch einer Typologie der Reisenden 58 Abschiede und Aufbrüche 61 Begegnungen und Beziehungen 67 Erfahrungen der Bewegung 70 Melancholie des Hotelzimmers 74 Erfahrungen der Ungeborgenheit 79 Wirkungen des Meeres 82 Aspekte der Fremde 87 Der Begriff der Fremde 87 Fremde im entwicklungspsychologischen Kontext 94 Fremde im ethnopsychiatrischen Kontext 97 Der Prozess der Erfahrung der Fremde 102 Entfremdung und emotionale Verlorenheit 107 Exkurs Johann Wolfgang von Goethe: »Wie bin ich froh, dass ich weg bin!« 109 Goethe auf dem Gotthard die Versuchung 112 Goethe als Reisender einige Fragen und Anmerkungen 113 Daten und Fakten zu Goethes Reisen 115 Der Aufbruch als Inszenierung oder als Flucht 116 Halt am Gegenständlichen 122 Aspekte des Selbst 125 Zum Begriff des Selbst 125 Das Selbst in der Sozialpsychologie 129 Das Selbst in der Psychoanalyse 130 Das Selbst in der analytischen Selbstpsychologie 134 Exkurs Sigmund Freud: »... froh, dass man irgendwo zu Hause ist« 138 Die Angst vor dem Verlust der Verbundenheit 142 Einsam und allein: »... kaum auszuhalten« 144 Reiseängste, Phobien, dissoziative Verstörungen 146 Freuds besonderes Verhältnis zu Rom 147 Die Angst vor sexuellen Impulsen in der Fremde 148 DAS SELBST UND DIE FREMDE 151 Eine Analyse autobiografischer Texte 151 Das bedrohte Selbst in der Fremde: Angst und Panik 153 Beklemmung: Imre Kertész 155 Verstörung: Erich Wulff 159 Flucht: W. G. Sebald 162 Zur Dynamik von Angststörungen 166 Ängste und Phobien in weiteren Reisetexten 169 Das irritierte Selbst in der Fremde: Dissoziation 174 Momente der Dissoziation 174 Isolation: Nicolas Bouvier 179 Abgrenzung: Rolf Dieter Brinkmann 184 Fremdheit: Dolf Sternberger 194 Weitere dissoziative Störungen in der Fremde 197 Das erschöpfte Selbst in der Fremde: Depression 202 Zur Dynamik depressiver Störungen 202 Trennungsverlust: Max Dauthendey 204 Zerrissenheit: Albert Camus 211 Hoffnungslosigkeit: Annemarie Schwarzenbach 218 Das verunsicherte Selbst in der Fremde: Adoleszente Krisen 230 Adoleszenz als Begriff und Entwicklungsstadium 232 Auflösung: Lori Schiller 236 Entrückung: Everett Ruess 240 Das entgleitende Selbst in der Fremde: Wahn und Psychose 250 Begriff und Dynamik des Wahns 253 Versenkung: Ortrud Grön 255 Begriff und Dynamik der Psychose 259 Verfolgung: August Strindberg 262 Wahn und Psychose in weiteren Reisetexten 270 Exkurs Rainer Maria Rilke: »... im Innersten ratlos« 281 DAS SELBST UND DIE FREMDE: ZUSAMMENFASSUNG 286 Anmerkungen zum autobiografischen Schreiben 286 Bindungstheoretische Überlegungen 293 Dreizehn zusammenfassende Gedanken 299 SCHLUSSBEMERKUNG UND DANK 306 LITERATUR 310

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783884144732
    • Sprache Deutsch
    • Größe H213mm x B133mm x T20mm
    • Jahr 2008
    • EAN 9783884144732
    • Format Paperback
    • ISBN 978-3-88414-473-2
    • Veröffentlichung 31.10.2008
    • Titel Das Selbst und die Fremde
    • Autor Jens Clausen
    • Untertitel Über psychische Grenzerfahrungen auf Reisen
    • Gewicht 382g
    • Herausgeber Psychiatrie-Verlag GmbH
    • Anzahl Seiten 340
    • Lesemotiv Auseinandersetzen
    • Genre Ganzheitsmedizin
    • Auflage 4. Auflage 2012

Bewertungen

Schreiben Sie eine Bewertung
Nur registrierte Benutzer können Bewertungen schreiben. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Konto.
Made with ♥ in Switzerland | ©2025 Avento by Gametime AG
Gametime AG | Hohlstrasse 216 | 8004 Zürich | Schweiz | UID: CHE-112.967.470