Das Spinnennetz
Details
»Das Spinnennetz«, 1923 in der Wiener »Arbeiter-Zeitung« erschienen, ist ein unheimlicher Roman: Sein Thema ist die Formation von Rechtsextremismus und Antisemitismus, deren Verbreitung Roth in den Zeitungsbeiträgen dieser Jahre mit stetig wachsender Beunruhigung kommentierte. Während er als Journalist diese Vorgänge von außen verfolgt, schildert er sie in seinem Roman aus der Perspektive eines Täters, der sich im Netz der Geheimbünde, Organisationen und Fememorde verstrickt. Der Text wird hier erstmals in der Fassung der Zeitung wiedergegeben. Ein genauer Kommentar beleuchtet die historischen Hintergründe und Anspielungen.
Autorentext
Joseph Roth (2.9.1894 Brody, Galizien 27.5.1939 Paris) suchte in Bildern der Vergangenheit nach Gegenentwürfen zur nationalsozialistischen Zeit. Der jüdisch-stämmige Österreicher studierte Germanistik und Philosophie in Wien und war an seinen zahlreichen Lebensstationen als Journalist tätig. 1933 floh er vor dem Nationalsozialismus nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Hatte er in »Hiob«, seinem ersten literarischen Erfolg, die Gefühlswelt eines Entwurzelten geschildert, beklagte er in »Radetzkymarsch« und »Die Kapuzinergruft« sehnsuchtsvoll den Niedergang des österreichischen Judentums und der Donaumonarchie. Mit Andreas, der Hauptfigur seiner Erzählung »Die Legende vom Heiligen Trinker«, teilte Roth die innere Zerrissenheit und die Zufluchtnahme im Alkohol. Das Werk, das er als sein »eigenes Testament« bezeichnet, sollte tatsächlich sein letztes sein: Kurz nach Beendigung starb der körperlich geschwächte Joseph Roth an einer Lungenentzündung.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783150186848
- Editor Konstanze Fliedl
- Sprache Deutsch
- Größe H148mm x B96mm x T12mm
- Jahr 2010
- EAN 9783150186848
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-15-018684-8
- Veröffentlichung 28.09.2010
- Titel Das Spinnennetz
- Autor Joseph Roth
- Untertitel Roth, Joseph Deutsch-Lektüre, Deutsche Klassiker der Literatur 18684
- Gewicht 83g
- Herausgeber Reclam Philipp Jun.
- Anzahl Seiten 151
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Literatur vor 1945