Der Blick von innen
Details
Die Rede von der Veränderung eines Individuums setzt dessen Identität über den Verlauf der Zeit hinweg voraus. Worin aber besteht diese Identität speziell im Fall bewußtseinsfähiger, erlebender Wesen? Was haben wir genau im Sinn, wenn wir beispielsweise eine Person, die wir seit langem kennen und die sich im Laufe der Zeit in vielerlei Hinsicht verändert hat, dennoch als dieselbe Person begreifen, die wir von früher kennen? In der gegenwärtigen Debatte wird mehrheitlich die Reduzierbarkeit von Identität auf psychologische und körperliche Beziehungen vertreten - eine These, so Martine Nida-Rümelin, die mit tiefverwurzelten Strukturen unseres Denkens unverträglich ist. Die Identität über die Zeit ist vielmehr bei erlebenden Wesen ein nicht reduzierbares Faktum, und es ist diese Sicht, die wir in unserem Erleben anderer als Subjekte von Erfahrung implizit voraussetzen. Mit analytischer Präzision und anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele zeigt die Autorin, wie transtemporale Identität bei bewußtseinsfähigen Wesen zu verstehen ist und wie sie sich von anderen Arten der Identität unterscheidet.
Was verbindet den Erwachsenen mit dem Kind, das er einmal war? Was rechtfertigt es, trotz der Veränderung zu sagen, es handle sich um denselben Menschen? Worin besteht allgemein die Identität erlebender Subjekte über die Zeit hinweg (ihre transtemporale Identität)? Ist diese Identität real oder ist sie nur eine Illusion? Mit begrifflicher Präzision, argumentativer Schärfe und anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele entwickelt die Autorin eine Antwort auf diese Fragen. Die so gewonnenen Einsichten sind grundlegend für unser Verständnis des Unterschieds zwischen erlebenden Subjekten und Objekten ohne Innenperspektive. Sie beleuchten die Grundlagen unserer Selbstauffassung und der angemessenen Achtung anderer bewusstseinsfähiger Wesen.
Diesen Fragen ist das neue Buch der in Fribourg lehrenden Philosophin Martine Nida-Rü;melin gewidmet. ... Der Buchtitel »Der Blick von innen« verrä;t: Bewusstseinsfä;hige Wesen wie der Mensch, aber keineswegs der Mensch allein, sind »Dinge mit Innenperspektive«. Darin unterscheiden sie sich kategorial von allen anderen Dingen. Fü;r sie fü;hlt es sich auf bestimmte Weise an, am Leben zu sein. Es ist die Kontinuitä;t ihres Erlebens, die ihr Selbstsein ausmacht. Die Durchfü;hrung dieses Gedankens macht diese Abhandlung zu einem ungewö;hnlichen Buch.« **
Autorentext
Martine Nida-Rümelin studierte Philosophie, Logik & Wissenschaftstheorie, Mathematik und Psychologie in München. Promotion 1988 und Habilitation 1996 in München. Der Schwerpunkt ihrer Veröffentlichungen liegt im Bereich der analytischen Philosophie des Geistes. Weitere Forschungsgebiete liegen in der Sprach- und Moralphilosopie, in der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Seit 1999 Professorin für Philosohie an der Universität Fribourg, Schweiz.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783518293874
- Sprache Deutsch
- Auflage Originalausgabe
- Größe H176mm x B108mm x T20mm
- Jahr 2006
- EAN 9783518293874
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-518-29387-4
- Titel Der Blick von innen
- Autor Martine Nida-Rümelin
- Untertitel Zur transtemporalen Identität bewusstseinsfähiger Wesen
- Gewicht 224g
- Herausgeber Suhrkamp Verlag AG
- Anzahl Seiten 357
- Lesemotiv Verstehen
- Genre 20. & 21. Jahrhundert