Der Spiegel der einfachen Seele

CHF 24.90
Auf Lager
SKU
NRSKF919TIR
Stock 3 Verfügbar

Details

Am 1. Juni 1310 wird Marguerite Porete mitten in Paris bei lebendigem Leib verbrannt zusammen mit ihrem Buch, das die heilige Inquisition in Aufruhr versetzt hatte. Was war so gefährlich an der Schrift dieser frommen Begine? Den religiösen Zwängen ihrer Zeit setzt Marguerite Porete eine schier unerhörte Mystik der Freiheit entgegen! Der von Gottes Liebe ganz durchdrungene Mensch braucht sich weder um Tugenden noch um Bußübungen, Messen oder Predigten zu kümmern. Der Atem der Freiheit durchdringt dieses Buch, und so manche kühne These der Reformation nimmt Porete wörtlich vorweg. Für alle, die sich für die Geschichte des Mittelalters, die abendländische Mystik und die Befreiungsgeschichte der Frau interessieren, ist Der Spiegel der einfachen Seelen ein unverzichtbares Werk.

Autorentext
"Marguerite Porete (um 1250/60 1310) war eine der bedeutendsten Mystikerinnen des Spätmittelalters. Als ihr Hauptwerk »Der Spiegel der einfachen Seelen« von der Inquisition verboten wurde, wich sie auch in der Inhaftierung nicht von ihrer Überzeugung ab, wofür sie zum Tode verurteilt wurde. Trotz Verbot wurde ihre Schrift anonym weiterverbreitet.

Leseprobe
Marguerite Porete Mystik der Freiheit Am 1. Juni 1310 wurde Marguerite Porete in Paris auf dem Place de Greve (heute Place de l'Hotel de Ville) bei lebendigem Leib verbrannt. Man zwang sie, den Scheiterhaufen mit dem Buch in der Hand zu besteigen, das ihr die Verurteilung als rückfällige Häretikerin eingebracht hatte. Angesichts des unmittelbar bevorstehenden grausamen Feuertods soll Marguerite Porete zu erkennen gegeben haben, dass sie zu Widerruf und Reue bereit sei. Während ihres Prozesses und ihrer Gefängnishaft hatte sie eine beeindruckende Haltung an den Tag gelegt: Sie verweigerte nicht nur jede Aussage und den geforderten Widerruf, sondern auch den Treueid, der einer förmlichen Anerkennung des Tribunals gleichgekommen wäre. Auch die ihr angebotene Absolution für Sünden, deren sie sich nicht schuldig fühlte, lehnte sie entschlossen ab. Die innere Freiheit und Souveränität, die sie in ihrem Buch theologisch begründet, bewahrt sie selbst noch angesichts des drohenden Feuertods. Wer war diese bemerkenswerte Frau? Die Quellen, aus denen wir heute die recht spärlichen Informationen zur Biografie und Person Marguerites schöpfen, sind nur wenige: An erster Stelle ist ihr eigenes Buch zu nennen, dann die Prozessakten und schließlich im Kontrast zu diesen die rühmenden Beurteilungen dreier Zeitgenossen: eines Franziskaners, eines Zisterziensers und des berühmten Theologen Godefroid (Gottfried) de Fontaine, der von 1285 bis 1286 auch Kanzler der Universität in Paris war. Höchstwahrscheinlich stammt sie aus der nordostfranzösischen Stadt Valenciennes. Da in den Prozessakten jeder Hinweis auf ihr Alter fehlt, kann man ihr Geburtsjahr nur vage um das Jahr 1250 vermuten.

Inhalt
Einleitung: Marguerite Porete Mystik der Freiheit 1. Prolog: Die von Gott berührte und im ersten Gnadenstand von der Sünde befreite Seele ist durch die Gnade Gottes in den siebenten Stand aufgestiegen. Das ist jener Zustand, in dem die Seele im Land des Lebens ihre höchste Vollkommenheit erlangt hat und in göttlicher Weise genießt 2. Was die Liebe vorhat und warum sie dieses Buch niederschreiben ließ 3. Hier spricht die Liebe über die Gebote der Heiligen Kirche 4. Über die erhabene Tugend der Nächstenliebe und wie sie einzig und allein der Liebe gehorcht 5. Über das Leben, das man den Frieden der Nächstenliebe in zunichte gewordenem Leben nennt 6. Wie die in Gott verliebte Seele, die im Frieden und in der Nächstenliebe lebt, Abschied nimmt von den Tugenden 7. Inwiefern diese Seele edel ist und warum sie sich aus nichts etwas macht 8. Wie die Vernunft darüber verwundert ist, dass diese Seele von den Tugenden abgelassen hat, und wie die Tugenden von der Liebe gelobt werden 9. Inwiefern solche Seelen überhaupt keinen Willen mehr haben 10. Wie die Liebe auf Verlangen der Vernunft dieser Seele zwölf Namen gibt, und zwar in Bezug auf den Stand der Tätigen 11. Wie die Liebe auf den Wunsch der Vernunft hin die Menschen des kontemplativen Lebens über diese Seele unterrichtet; sie erläutert dabei neun Punkte, die schon erwähnt wurden 12. Über das rechte Verständnis dessen, was an manchen Stellen dieses Buches über die zunichte gewordene Seele geschrieben steht, die überhaupt keinen Willen mehr hat 13. Inwiefern die Vernunft mit obiger Erklärung des Sachverhalts für die Kontemplativen und die Tätigen zufrieden ist. Sie verlangt jedoch noch eine Erklärung in Bezug auf die gewöhnlichen Leute 14. In welcher Weise die Seele durch den Glauben von Gott weiß 15. Hier spricht sie vom heiligen Sakrament des Altares 16. Hier antwortet die Liebe der Vernunft; es geht dabei um die Behauptung der Liebe, die Seele wisse alles und zugleich nichts 17. Hier antwortet die Liebe der Vernunft; es geht dabei um die Behauptung der Liebe, diese Seelen gestehen der Natur das zu, was diese begehrt 18. Inwiefern solche Menschen sich nicht mehr darauf verstehen, von Gott zu sprechen 19. Wie Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe über solche Seelen von der Liebe etwas erfahren wollen 20. Die Liebe antwortet der Vernunft in Bezug auf ihre Behauptung, niemand außer Gott kenne diese Seelen 21. Die Liebe antwortet auf das Argument der Vernunft, dieses Buch sage, dass solche Seelen die Tugenden hinter sich ließen 22. Wie diese Seele mit dem Adler verglichen werden kann und wie sie die Natur hinter sich lässt 23. Inwiefern diese Seele zwei Stützen hat und inwiefern sie trunken ist von dem, was sie niemals trank 24. Wann solche Seelen in der rechten Freiheit der reinen Liebe sind 25. Die Vernunft fragt die Liebe, ob solche Seelen denn keine Freude in sich empfänden 26. Inwiefern diese Seele nichts liebt, es sei denn um der Liebe Gottes willen 27. Warum die Betrachtung der reinen Liebe nur einer einzigen Absicht dient 28. Wie diese Seele ins Meer der Freude eintaucht 29. Die Vernunft fragt die Liebe, wann diese Seele in der reinen Freiheit der Liebe ist 30. Wie die Vernunft der Liebe sagt, sie möge diese Seele satt machen, indem sie von Gott all das sagt, was man von ihm reden und sagen kann 31. Wie die Liebe die Seele darüber beruhigt, dass die Seele ihrem Bräutigam alles gegeben hat, was sie besaß 32. Wie die Liebe solche Seelen in ihren Sinnen fortbestehen lässt 33. Die Seele gerät in Verzückung, wenn sie an die Gaben der Güte Gottes denkt 34. Wie die Seele sagt, dass sie aus sich heraus nichts vermag 35. Wie diese Seele gegen die Vernunft argumentiert und sagt, dass sie von Gott ohne Anfang geliebt wird 36. Inwiefern die Seele frei und der Unterwerfung unter die Vernunft entbunden ist 37. Hier sagt die Seele, dass im Paradies zu ihrer großen Ehre ihre Sünden offenbar würden 38. Wie die Seele die Vornehmheit der Liebe anerkennt, indem sie ihre [eigene] Armut in vollkommener Weise anerkennt 39. Wie die Vernunft dieser Seele dienen und ihr angehören will 40. Wie und warum die Liebe diese Seele über die Maßen weise nennt 41. Wie die Seele keinerlei Unbehagen wegen der Sünde verspürt, aber auch keine Hoffnung aufgrund des Guten, das sie jemals getan hat 42. Wie der Heilige Geist lehrt, was eine solche Seele weiß, was sie will und was sie hat 43. Inwiefern solche Seelen Heilige Kirche genannt werden und was die Heilige Kirche über sie sagen kann 44. Welchen Lebenswandel die Seele hat, die sich nach Liebe sehnt, und wo sich die Seele befindet, die aus Liebe gestorben ist 45. Wie jene, die überhaupt keinen Willen mehr haben, in der Freiheit der Nächstenliebe leben 46. Auf welche Weise die Seele die Kenntnis des Mehr hat, weil sie ihrer Meinung nach von Gott im Vergleich zu dessen Mehr nichts erkannt hat 47. Wie die Seele zur Erkenntnis ihres Nichts gelangte 48. Inwiefern diejenige Seele niemals frei ist, die wünscht, dass sich der Wille Gottes zur eigenen Ehre erfülle 49. Inwiefern eine solche Seele, die überhaupt keinen Willen hat, edel ist 50. Wie diese Seele in Gott e…

Cart 30 Tage Rückgaberecht
Cart Garantie

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783737412582
    • Sprache Deutsch
    • Übersetzer Bruno Kern
    • Autor Marguerite Porete
    • Titel Der Spiegel der einfachen Seele
    • Veröffentlichung 20.03.2025
    • ISBN 978-3-7374-1258-2
    • Format Fester Einband
    • EAN 9783737412582
    • Jahr 2025
    • Größe H200mm x B125mm x T20mm
    • Untertitel Mystik der Freiheit
    • Gewicht 316g
    • Auflage 1.
    • Genre Religiöse Schriften & Gebete
    • Lesemotiv Auseinandersetzen
    • Anzahl Seiten 224
    • Herausgeber Marix Verlag

Bewertungen

Schreiben Sie eine Bewertung
Nur registrierte Benutzer können Bewertungen schreiben. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Konto