Die Syntax des Imperativs

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Melani Wratil

Die Syntax des Imperativs

Eine strukturelle Analyse zum Westgermanischen und Romanischen

  1. 264 S., br.

    ISBN 978-3-05-004189-6

    Studia grammatica, Bd. 62

    Die Analyse des Imperativs stellt vor allem für die generative Syntaxtheorie eine Herausforderung dar. Denn weder kann die nur auf wenige Sprachzweige beschränkte Korrelation zwischen seinem morphologisch definierten Verbmodus und dem entsprechen strukturell determinierten Satztyp von den syntaktischen Bedingungen eines gängigen Verbanhebungsprozesses abgeleitet werden noch ist dessen vielfach zu beobachtende Negationsinkompatibilität allein mit den spezifischen Skopuseigenschaften der Satznegation erklärbar. Darüber hinaus entzieht sich seine kanonische Subjektlosigkeit scheinbar jeglichen grammatischen Bedingungen für Leer-Kategorien.

    In diesem Buch stellt sich die Autorin diesen und anderen mit dem imperativischen Modus und Satztyp verbunden Problemen und entwickelt dabei auf der Grundlage des minimalistischen Prinzipien- und Parametermodells eine umfassende syntaktische Theorie des Imperativs. Im Fokus ihrer Analyse liegt die strukturelle Repräsentation des imperativischen Modus und deren Entwicklung im Westgermanischen und Romanischen. Die Untersuchung von Imperativierungsprozessen anderer sowohl indoeuropäischer als auch nicht-indoeuropäischer Sprachen komplettiert und unterstützt ihre Analyse.

    Die Analyse des Imperativs stellt vor allem für die generative Syntaxtheorie eine Herausforderung dar. Denn weder kann die nur auf wenige Sprachzweige beschränkte Korrelation zwischen seinem morphologisch definierten Verbmodus und dem entsprechen strukturell determinierten Satztyp von den syntaktischen Bedingungen eines gängigen Verbanhebungsprozesses abgeleitet werden noch ist dessen vielfach zu beobachtende Negationsinkompatibilität allein mit den spezifischen Skopuseigenschaften der Satznegation erklärbar. Darüber hinaus entzieht sich seine kanonische Subjektlosigkeit scheinbar jeglichen grammatischen Bedingungen für Leer-Kategorien. In diesem Buch stellt sich die Autorin diesen und anderen mit dem imperativischen Modus und Satztyp verbunden Problemen und entwickelt dabei auf der Grundlage des minimalistischen Prinzipien- und Parametermodells eine umfassende syntaktische Theorie des Imperativs. Im Fokus ihrer Analyse liegt die strukturelle Repräsentation des imperativischen Modus und deren Entwicklung im Westgermanischen und Romanischen. Die Untersuchung von Imperativierungsprozessen anderer sowohl indoeuropäischer als auch nicht-indoeuropäischer Sprachen komplettiert und unterstützt ihre Analyse.

    Leseprobe

  2. Imperativierung und Negation (S. 149-150)

    3.1. Einleitung

    Das Verhältnis zwischen Imperativierung und Negation ist äußerst zwiespältig. In einigen Sprachen harmonieren diese beiden Prozesse miteinander, in einer Vielzahl anderer Sprachen jedoch schließen sie sich gegenseitig strikt aus. Warum überhaupt Negationsinkompatibilitäten in Imperativsätzen zustande kommen und aus welchem Grund sie nicht in sämtlichen Sprachen zu verzeichnen sind, möchte ich im Folgenden eruieren. Hierbei werde ich mich unter Einbeziehung des Griechischen und einiger slawischer Sprachen hauptsächlich auf die westgermanischen und romanischen Sprachen beziehen. Denn gerade dort kann eindeutig ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Auftreten bestimmter Satznegationsmarker und der spezifischen Verbbewegung formal unmarkierter Imperative ausgemacht werden.

    In dem nun folgenden theoretischen Überblick 3.2. wird die Operation der Satznegation und deren zentrales Prinzip, das Neg-Kriterium, vor dem Hintergrund des modernen generativen Syntaxmodells anhand verschiedener Negationsmechanismen veranschaulicht. Hiernach werden zwei Forschungsarbeiten präsentiert, in denen das Phänomen der imperativischen Negationsinkompatibilität auf unterschiedliche Weise expliziert wird. Warum beide Ansätze der Problematik allerdings nicht zufriedenstellend gerecht werden, wird in 3.3.3. erläutert. In der von mir in Kapitel 3.4. unterbreiteten Analyse wird sich schließlich herausstellen, dass speziell die imperativische V-nach-C-Bewegung die Identifikation von coverten phrasalen Negationsoperatoren nicht zulässt und daher vor allem in einer Anzahl romanischer Sprachen Negationsunverträglichkeiten auslöst.

    3.2. Satznegation

    3.2.1. Jespersens Zyklus

    Zurückgehend auf die aristotelische Logik wird die natürlichsprachliche Negation im Allgemeinen als semantische Operation, die Bedeutungen bestimmter Typen auf gegenteilige Bedeutungen desselben Typs abbildet, definiert (vgl. u. a. Gale 1976, Horn 1989, Jacobs 1991). Speziell die Satznegation operiert hierbei auf Prädikationen. Sie fungiert laut Ladusaw (1996) damit insofern als exozentrischer Operator, als sie niemals durch sie eigens determinierte Gesamtsätze oder -äußerungen negiert, sondern vielmehr aus einem Subjekt und einem Prädikat bestehende Propositionen modelliert. Auf dem Gebiet der Syntaxtheorie versucht man zu ergründen, wie die Operation der Satznegation formal und strukturell repräsentiert wird und ob diesbezüglich universelle Strategien auszumachen sind. Mit einiger Sicherheit lässt sich zumindest feststellen, dass zur besonderen Markierung der Satznegation in sämtlichen natürlichen Sprachen bestimmte grammatikalische Mittel zur Verfügung stehen. Diese sind, wie unter anderem Dahl (1979) und Payne (1985) eruiert haben, äußerst vielfältig und reichen von tonalen Variationen über den Einsatz von Flexionsmorphemen und Partikeln bis hin zur Verwendung spezieller Auxiliare. Die unterschiedlichen Arten von Negationsmarkern können dabei innerhalb einer Einzelsprache und sogar innerhalb einer einzelnen Satzkonstruktion durchaus gemeinsam auftreten und wechseln darüber hinaus im Laufe der Sprachgeschichte oftmals nicht nur ihre Gestalt und Distribution, sondern auch ihre kategoriale Zugehörigkeit.

    Den strukturellen Wandlungsprozess der Satznegation untersuchte erstmals Otto Jespersen Anfang des letzten Jahrhunderts in aller Ausführlichkeit und legte damit einen Grundstein für die syntaxbasierte Analyse der Negation. Wie Jespersen (1917) unter besonderer Berücksichtigung der germanischen und romanischen Sprachen zeigt, durchlä

    Inhalt
    '1;Vorwort;6
    2;Inhaltsverzeichnis;8
    3;Einleitung;12
    4;1. Der imperativische Modus und seine morphologische Repräsentation;16
    4.1;1.1. Einleitung;16
    4.2;1.2. Der imperativische Modus im System der Modalitäten;16
    4.2.1;1.2.1. Die Modalebenen;16
    4.2.1.1;1.2.1.1. Epistemik und Deontik;16
    4.2.1.2;1.2.1.2. Agensorientierte und sprecherorientierte Modalität;18
    4.2.2;1.2.2. Der imperativische Modus;22
    4.2.2.1;1.2.2.1. Direktivität;22
    4.2.2.2;1.2.2.2. Grammatikalisierung;23
    4.2.3;1.2.3. Zusammenfassung;27
    4.3;1.3. Flexionsmorphologie;28
    4.3.1;1.3.1. Die Flexionskategorien des imperativischen Verbs;28
    4.3.2;1.3.2. Die imperativische Flexionsmorphologie im Westgermanischen und Romanischen;31
    4.3.3;1.3.3. Imperativierbarkeit;37
    4.3.4;1.3.4. Zusammenfassung;43
    5;2. Die imperativische Verbbewegung;44
    5.1;2.1. Einleitung;44
    5.2;2.2. Verbbewegung;44
    5.2.1;2.2.1. Die Prinzipien- und Parametertheorie;44
    5.2.1.1;2.2.1.1. X-bar-Schema und Satzstruktur;45
    5.2.1.2;2.2.1.2. Die Repräsentationsebenen;47
    5.2.1.3;2.2.1.3. Verbbewegung und Split-INFL;52
    5.2.2;2.2.2. Das minimalistische Modell;59
    5.2.2.1;2.2.2.1. Die Schnittstellenebenen LF und PF;59
    5.2.2.2;2.2.2.2. Verkettung und Bewegung;61
    5.2.2.3;2.2.2.3. Die Prinzipien der Ökonomie;65
    5.2.3;2.2.3. Zusammenfassung;66
    5.3;2.3. Die imperativische Verbbewegung in vergangenen Forschungsarbeiten;67
    5.3.1;2.3.1. Rivero & Terzi (1995);68
    5.3.2;2.3.2. Han (1998);71
    5.3.3;2.3.3. Belletti (1999);74
    5.3.4;2.3.4. Rupp (2003);78
    5.3.5;2.3.5. Zusammenfassung und Kritik;83
    5.4;2.4. Die imperativische Verbbewegung nach INFL;90
    5.4.1;2.4.1. Die imperativi…

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783050041896
    • Sprache Deutsch
    • Auflage 05001 A. 1. Auflage
    • Größe H240mm x B170mm x T15mm
    • Jahr 2005
    • EAN 9783050041896
    • Format Kartonierter Einband
    • ISBN 978-3-05-004189-6
    • Veröffentlichung 21.09.2005
    • Titel Die Syntax des Imperativs
    • Autor Melani Wratil
    • Untertitel Eine strukturelle Analyse zum Westgermanischen und Romanischen
    • Gewicht 454g
    • Herausgeber De Gruyter Akademie Forschung
    • Anzahl Seiten 264
    • Lesemotiv Verstehen
    • Genre Sonstige Sprachliteratur

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