Die Theosophie des Dionysius Areopagita. Eine Einführung in die christliche Theosophie III

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Die Schriften des Corpus Areopagiticum sind beseelt vom Wurzelbewusstsein des esoterischen Christentums. Sie stehen in der uroffenbarungsgeschichtlichen Tradition einer prisca sapientia, die das verborgene Wesen des Christentums dem Menschen durch eine Geheimlehre zugänglich zu machen beabsichtigt. Die christliche Geistlehre des Dionysius steht damit aber in einem grundlegenden Spannungsverhältnis zur Theologie, die als "kanonisches Wissen von der Offenbarung" den Hieratismus des kirchlichen Kultsystems selbst für "Mystagogie", das heißt für das Arkanum des Christentums ausgibt. Nach Dionysius ist Mystagogie aber nur dann von göttlicher Herkunft, wenn die selbstentäußerte Gottheit des Logos sich als Antlitz Jesu im gottförmigen Nous des Mysten selbst inkarniert. Vergöttlichung ist Schau, die der Nous des Mysten von der in ihm fleischgewordenen Gottheit Jesu selbst aktuiert. Sie ist theosophische Erkenntnis der sich im Nous ereignenden Kenosis Jesu, die der Nous selbst macht, weil sie ganz seine ist. Die göttliche Arkanwissenschaft der Mysten Jesu wird von Dionysius in der Schrift "Über die mystische Theologie" als die "Theosophie der Christen" (MTh I, 1; 997 A) bezeichnet.

Autorentext

Jörg Weber (PhD, ThD) wurde 1956 in Erding geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte und Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Im Jahr 1986 promovierte er zum Dr. phil. (Religionswissenschaft). Danach folgten Lehraufträge. 1996-2001 Studium der orthodoxen Theologie und schließlich Promotion zum Doktor der Theologie. Weber steht in der esoterischen Tradition des Christentums. Im Schaffen des Autors nehmen die Auslegungen zum theosophischen Werk Franz von Baaders eine herausragende Stellung ein. Sie sind von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der okkulten Bewußtseinslehre. Neben Baader sind die Denker des Deutschen Idealismus sowie die Heilige Schrift der Kabbala, der Sohar, zu nennen, die für die okkulte Theologie Webers von großem Einfluß sind.


Leseprobe
'Textprobe:
Kapitel "NOUS JESU" UND GEISTIGES SCHRIFTVERSTÄNDNIS:
Es ist die "Intentionalität" [...], durch welche die Hierarchien der Engelsgeister - versinnbildlicht durch die Ikonographie des Seraphs in der Berufungsvision des Propheten Jesaja - als analoge Wesensstruktur des Gott in sich fassenden Nous von diesem selbst aktuiert werden. Dies drückt Dionysius mit dem geheimnisvollen Wort von der "thearchischen Einjochung" [...] der Engelsgeister aus [...].
Diese "Einjochung" [...] der heiligen Geister "endet" nicht einfach in der "mens hierarchizata" des vergöttlichten Menschen, sondern wird vielmehr zur Analogie der hierarchischen Wesens-Ausformung des Nous selbst erhoben, welche der in der Mystagogie Jesu unmittelbar gründende Nous durch die Aktuierung seines Wesens an sich selbst vollzieht. Die Engelsgeister und das Wesen des Geistes bilden eine in der Menschwerdung Jesu selbst begründete mystagogische Wesens-Gemeinschaft. Der Nous vermag nicht eher in das mystagogische Geheimnis der Kenosis Gottes eingeweiht zu werden [...], als dass er sich selbst der Mystagogie Jesu in Form der intentionalen Kontraktion seines eigenen Wesens zugrunde legt, um sich der Gottheit Jesu selbst als deren kenomatische Wesenheit darzubringen. Nur so weiß sich der Geist selbst als authypostatische Wesensform der Kenosis Jesu.
Der Nous muss sich durch seine "Intentionalität" [...] in seinem "Gott in sich fassenden" Wesen aktuieren. Denn diese schafft Wesenheit, in welche die selbstentäußerte Gottheit des Logos eingehen kann, um sich darin als in der Wesensform ihrer Authypostasie selbst zu verwirklichen. Dies aber kann nur geschehen, insofern der Nous sich selbst als reine apophatische Intentionalität begreift und sich als "Kenoma" [...] oder Gott in sich fassende Wesenheit aktuiert. Nur wenn der Nous sich selbst als reine "Intentionalität" entäußert, welche aus sich selbst "Gott empfangende" Wesenheit zu schaffen vermag, wird er durch göttliche Erleuchtung zum Verständnis der Heiligen Schrift emporgeführt.
Die Hl. Schrift ist keine Quelle der Erleuchtung und Vergöttlichung für den, der seinen Nous nicht schon zur Mystenschaft Jesu geführt hat. Denn der Nous muss diese in sich selbst aktuieren, damit er sich in dem Wesen seiner gottheitlichen Intentionalität selbst und selbsttätig schauen kann als Wurzel aller Theosophie. Selbsttätigkeit ist das vom Nous selbst geschaute und aktuierte Wesen des Nous. So ist der Nous reine Intentionalität, in der sein selbstaktuiertes Wesen steht, unvergänglich und von göttlicher Art. Der Nous aktuiert sein verborgenes Wesen durch Entäußerung des Lichtes seiner gottheitlichen Intentionalität, um in dieser Aktuierung seines apophatischen Wesens zugleich außer sich zu sein und "Opfer", in das der authypostatische Same des selbstentäußerten Logos sich einsenkt, um sich den Leib seiner Wesenspräsenz zu bereiten.
Das geistige Wort der Hl. Schrift, in dem das Licht der Gottheit selbst verborgen liegt, es wird zu Licht nur, wenn es als Photagogie der mystagogischen Wesenspräsenz Jesu im Nous durch diesen selbst begründet ist. Das geistige Wort der Hl. Schrift bleibt in seinem Lichte unvernommen, solange der Nous nicht durch die Selbsttätigkeit seines Wesens sich selbst ins Licht des Wortes Gottes einführt, um aus solcher Erleuchtung das Mysterium der Mystagogie Jesu in sich selbst zu gottheitlicher Selbstwirklichkeit zu erheben. Nur der Nous, der sich im Lichte seiner Selbstschau in der Allwirklichkeit seines erhabenen Wesens aktuiert, wird zu jenem Geistwort der Hl. Schrift emporgeführt, in dem die Geburt aus Gott sich ereignet. So ist der Nous der Ort, an dem die Selbstentäußerung des Göttlichen Logos sich als theosophisches Urbewusstsein des Mysten begreift. So ist es allein der sich in seiner Wesens-Aktuierung selbst schauende Nous, welcher sich der selbstentäußerten Gottheit als mystagogische Substanz darbringt. Denn

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • Sprache Deutsch
    • Autor Jörg Weber
    • Titel Die Theosophie des Dionysius Areopagita. Eine Einführung in die christliche Theosophie III
    • Veröffentlichung 15.07.2016
    • ISBN 978-3-95935-312-0
    • Format Kartonierter Einband
    • EAN 9783959353120
    • Jahr 2016
    • Größe H220mm x B155mm x T9mm
    • Gewicht 216g
    • Genre Christentum
    • Anzahl Seiten 128
    • Herausgeber disserta verlag
    • GTIN 09783959353120

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