Diskriminierung durch Geschichte?
Details
2007 verschwand der Bronzene Soldat. Estlands Regierung ließ die Statue 62 Jahre nach Kriegsende aus dem Zentrum der Hauptstadt Tallinn abräumen. Erinnerte sie Russen an den verlustreichen Sieg gegen Nazi-Deutschland, so sahen viele Esten darin ein Symbol für Sowjetrusslands Gewaltherrschaft. Und davon wollten sie nichts mehr wissen. Symbolische Politik schreibt Geschichte: Der blutige Konflikt um den Bronzenen Soldaten zeigt beispielhaft, wie Osteuropa mit seiner vertrackten Vergangenheit hadert. Die russisch sprechende Minderheit in Estland hat seit dessen Unabhängigkeit 1991 einen schweren Stand. Andererseits sehen viele Nicht-Esten keinen Grund zur echten Integration und dem Erlernen der Landessprache. Felix Münch zeigt am Fallbeispiel Estland, wie eine gemeinsame Vergangenheit, betrachtet aus gegenläufigen Blickwinkeln, ein friedliches Zusammenleben in der Gegenwart erschwert. Trennlinien in der Erinnerungskultur werden zur Bürde für die Zukunft und der Bronzene Soldat wiegt im Verhältnis beider Völker schwer wie Blei. Neben den innerestnischen Entwicklungen zeigt das Buch auch internationale Reaktionen vor allem aus der Russischen Föderation. Wie sehr Geschichte eint, das Gedächtnis jedoch trennt (Pierre Nora) ist Leitfrage zur Analyse eines Konflikts, der sich auf etliche Beispiele im postsowjetischen Raum übertragen lässt.
Klappentext
2007 verschwand der Bronzene Soldat. Estlands Regierung ließ die Statue 62 Jahre nach Kriegsende aus dem Zentrum der Hauptstadt Tallinn abräumen. Erinnerte sie Russen an den verlustreichen Sieg gegen Nazi-Deutschland, so sahen viele Esten darin ein Symbol für Sowjetrusslands Gewaltherrschaft. Und davon wollten sie nichts mehr wissen. Symbolische Politik schreibt Geschichte: Der blutige Konflikt um den Bronzenen Soldaten zeigt beispielhaft, wie Osteuropa mit seiner vertrackten Vergangenheit hadert. Die russisch sprechende Minderheit in Estland hat seit dessen Unabhängigkeit 1991 einen schweren Stand. Andererseits sehen viele Nicht-Esten keinen Grund zur echten Integration und dem Erlernen der Landessprache. Felix Münch zeigt am Fallbeispiel Estland, wie eine gemeinsame Vergangenheit, betrachtet aus gegenläufigen Blickwinkeln, ein friedliches Zusammenleben in der Gegenwart erschwert. Trennlinien in der Erinnerungskultur werden zur Bürde für die Zukunft und der Bronzene Soldat wiegt im Verhältnis beider Völker schwer wie Blei. Neben den innerestnischen Entwicklungen zeigt das Buch auch internationale Reaktionen vor allem aus der Russischen Föderation. Wie sehr Geschichte eint, das Gedächtnis jedoch trennt (Pierre Nora) ist Leitfrage zur Analyse eines Konflikts, der sich auf etliche Beispiele im postsowjetischen Raum übertragen lässt.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783828898097
- Genre Vergleichende & internationale Politikwissenschaft
- Anzahl Seiten 145
- Herausgeber Tectum Verlag
- Größe H209mm x B152mm x T15mm
- Jahr 2008
- EAN 9783828898097
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-8288-9809-7
- Veröffentlichung 31.12.2008
- Titel Diskriminierung durch Geschichte?
- Autor Felix Münch
- Untertitel Der Deutungsstreit um den Bronzenen Soldaten im postsowjetischen Estland
- Gewicht 224g
- Sprache Deutsch