Entwicklung und Bewertung von anwendungsorientierter Grundlagenforschung in der Psychologie

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Details

Anne Brüggemann, Rainer Bromme (Hrsg.)

Entwicklung und Bewertung von anwendungsorientierter Grundlagenforschung in der Psychologie

Rundgespräche und Kolloquien

  1. VII, 62 S., 2 Tabellen, schwarz-weiß

    ISBN 978-3-05-004231-2

    Die Psychologie ist exemplarisch für eine Disziplin, die einerseits wesentliche Beiträge zur Grundlagenforschung leistet, andererseits praktische Probleme aufgreift und versucht, Lösungen für diese zu entwickeln. Darüber hinaus ist die Psychologie eine in hohem Maße durch gemeinsame Standards und Methoden definierte Disziplin.

    Das vorliegende Buch beruht auf einem Rundgespräch der DFG im März 2004 und dokumentiert den aktuellen Forschungsstand zu der Frage, was Grundlagenforschung und Anwendungsforschung unterscheidet, was sie gemeinsam haben und welche Kriterien zur Qualitätssicherung in unterschiedlichen Teilbereichen der Psychologie anzulegen sind.

    Aus dem Inhalt:

    Norbert Groeben: Die Überwindung der Grundlagen-Anwendungs-Implikation und Zielkriterien für praktische und epistemische Forschung - eine wissenschaftstheoretische Perspektive

    Frank Fischer und Christof Wecker: Pasteurs Quadrant und die Diskussion in den USA

    um die Verbesserung des praktischen Nutzens der Bildungsforschung

    Franz Caspar: Forschungsdesigns in der Psychotherapieforschung: Die Diskussion um Randomisierte Klinische Studien

    Dieter Zapf: Anwendungsorientierte Grundlagenforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie

    Friedrich W. Hesse und Carmen Zahn: Verbindung von Erkenntnis- und Nutzeninteresse

    am Beispiel eines Forschungsprojektes aus der angewandten Kognitionspsychologie

    Die Psychologie ist exemplarisch für eine Disziplin, die einerseits wesentliche Beiträge zur Grundlagenforschung leistet, andererseits praktische Probleme aufgreift und versucht, Lösungen für diese zu entwickeln. Darüber hinaus ist die Psychologie eine in hohem Maße durch gemeinsame Standards und Methoden definierte Disziplin. Das vorliegende Buch beruht auf einem Rundgespräch der DFG im März 2004 und dokumentiert den aktuellen Forschungsstand zu der Frage, was Grundlagenforschung und Anwendungsforschung unterscheidet, was sie gemeinsam haben und welche Kriterien zur Qualitätssicherung in unterschiedlichen Teilbereichen der Psychologie anzulegen sind.

    Leseprobe
    Dieter Zapf Anwendungsorientierte Grundlagenforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie (S. 47-48)

    Innerhalb der Arbeits- und Organisationspsychologie lassen sich Umsetzungsforschung (exemplarische Umsetzung von Erkenntnissen und Verfahren in Betrieben), anwendungsorientierte Forschung (Anwendung von Erkenntnissen und Verfahren auf spezifische Bereiche, die vorher noch nicht oder wenig untersucht wurden, z. B. psychische Belastungen bei Kranfahrern, psychische Belastungen im Bäckereigewerbe, psychische Belastungen in Call Centern) sowie anwendungsorientierte Grundlagenforschung unterscheiden (Entwicklung von Theorien, Konzepten und Methoden, z. B. transformationale Führung, Diversität in Gruppen oder Emotionsarbeit). Im folgenden soll auf einige Eigenheiten und Probleme der anwendungsorientierten Grundlagenforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie eingegangen werden. Forschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie weist wie auch die anderer psychologischer Anwendungsfächer gegenüber den Grundlagenfächern einige Besonderheiten auf. Diese bestehen darin, dass man sich bei betrieblichen Untersuchungen mit gewissen Restriktionen von betrieblicher Seite auseinander setzen muss. Auf der anderen Seite unterstützen Betriebe die Projekte mit zum Teil nicht unerheblichen Mitteln.

    1 Probleme der internen und externen Validität durch Restriktionen bei betrieblichen Untersuchungen

    Einschlägige Lehrbücher zu Methoden in der Arbeits- und Organisationspsychologie (z. B. Bungard, 2004, Bungard, Holling & Schultz-Gambard, 1996, Bungard & Schultz- Gambard, 1999, Moser, 2004) setzen sich damit auseinander, dass man bei betrieblichen Untersuchungen nicht selten Kompromisse machen muss, was methodische Standards angeht. Ein Blick in Top-Journale zeigt beispielweise, dass nur bei einem Teil der Studien tatsächlich eine repräsentative Stichprobe gezogen werden konnte. In der Literatur zur Evaluationsforschung (z. B. Wottawa & Thierau, 1998) wird ebenfalls ausführlich die Schwierigkeit diskutiert, experimentelle Designs in Organisationen zu realisieren und beispielsweise zu randomisieren. Mit folgenden Schwierigkeiten ist zu rechnen:

    1.1 Gewährleistung von Anonymität

    In der Regel bestehen Betriebe auf die Gewährleistung von Anonymität (meist die Arbeitnehmervertreter, oft aber auch die Unternehmensleitung). Dies führt manchmal dazu, dass bestimmte Personen, deren Anonymität aufgrund einer hervorgehobenen Position nicht gewährleistet werden kann, an der Untersuchung nicht teilnehmen (können) (Repräsentativitätsproblem). Damit verbunden ist oft, dass man zu bestimmten betrieblichen Datenbanken keinen Zugang hat und damit Daten, die zur Validierung benutzt werden könnten, nicht erhoben werden können.

    1.2 Restriktionen durch die Arbeitsorganisation

    Es gibt eine Reihe von betrieblichen Restriktionen, mit denen man sich als Untersucher abfinden muss und die den Forschungsprozess beeinträchtigen. So sind manchmal bestimmte Personen nicht abkömmlich, ständig unterwegs oder vollkommen überlastet. Personen in sicherheitsgefährdeten Bereichen sind überhaupt nur schwer zu kontaktieren. Untersucht werden können oft nur Personen, die verfügbar sind (Repräsentativitätsproblem). Die Untersuchungen (z. B. Arbeitsbeobachtungen) dürfen den betrieblichen Ablauf nicht stören und sind deshalb nicht überall möglich.

    1.3 Die Inanspruchnahme betrieblicher Ressourcen ist begrenzt

    Auch wenn Betriebe bereit sind, sich an Untersuchungen zu beteiligen, sind die zur Verfügung gestel

    Inhalt

    Norbert Groeben: Die Überwindung der Grundlagen-Anwendungs-Implikation und Zielkriterien für praktische und epistemische Forschung - eine wissenschaftstheoretische Perspektive Frank Fischer und Christof Wecker: Pasteurs Quadrant und die Diskussion in den USA um die Verbesserung des praktischen Nutzens der Bildungsforschung Franz Caspar: Forschungsdesigns in der Psychotherapieforschung: Die Diskussion um Randomisierte Klinische Studien Dieter Zapf: Anwendungsorientierte Grundlagenforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie Friedrich W. Hesse und Carmen Zahn: Verbindung von Erkenntnis- und Nutzeninteresse am Beispiel eines Forschungsprojektes aus der angewandten Kognitionspsychologie

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783050042312
    • Auflage 06001 A. 1. Auflage
    • Editor Anne Brüggemann, Rainer Bromme
    • Sprache Deutsch
    • Genre Grundlagen Psychologie
    • Lesemotiv Verstehen
    • Größe H240mm x B170mm x T5mm
    • Jahr 2006
    • EAN 9783050042312
    • Format Kartonierter Einband
    • ISBN 978-3-05-004231-2
    • Veröffentlichung 05.04.2006
    • Titel Entwicklung und Bewertung von anwendungsorientierter Grundlagenforschung in der Psychologie
    • Untertitel Rundgespräche und Kolloquien
    • Gewicht 140g
    • Herausgeber De Gruyter Akademie Forschung
    • Anzahl Seiten 62

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