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Ethik der Appropriation
Details
Die Rede von kultureller Aneignung ist allgegenwärtig. Infrage steht mit ihr gerade für eine progressive politische Position die Legitimität kultureller Produktion, die sich an den Beständen anderer, ihr »fremder« Traditionen bedient. Während viele diese als eine Form des Diebstahls an marginalisierten Gruppen kritisieren, weisen andere den Vorwurf zurück: Er drücke eine Vorstellung von Identität aus, die Berührungspunkte mit der völkischen Rechten aufweise. Tatsächlich, so zeigt Jens Balzer, beruht jede Kultur auf Aneignung. Die Frage ist daher nicht, ob Appropriation berechtigt ist, sondern wie man richtig appropriiert. Kenntnisreich skizziert Balzer im Rückgriff auf die Entstehung des Hip Hop wie auf die erstaunliche Beliebtheit des Wunsches, »Indianer« zu sein, in der bundesdeutschen Nachkriegszeit eine Ethik der Appropriation. In ihr stellt er einer schlechten, weil naturalisierenden und festlegenden, eine gute, ihre eigene Gemachtheit bewusst einsetzende Aneignung entgegen. Ausgehend von dem Denken des Kreolischen Édouard Glissants und Paul Gilroys »Schwarzem Atlantik« sowie der Queer Theory Judith Butlers wird eine solche Aneignungsethik auch zur Grundlage eines aufgeklärten Verhältnisses zur eigenen Identität.
Autorentext
Jens Balzer, geboren 1969, lebt in Berlin und ist Autor im Feuilleton von DIE ZEIT.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783751805353
- Sprache Deutsch
- Autor Jens Balzer
- Titel Ethik der Appropriation
- Veröffentlichung 16.08.2022
- ISBN 978-3-7518-0535-3
- Format Kartonierter Einband
- EAN 9783751805353
- Jahr 2022
- Größe H180mm x B95mm x T6mm
- Gewicht 100g
- Auflage 5. Auflage
- Genre Sachbücher Gesellschaft
- Lesemotiv Auseinandersetzen
- Anzahl Seiten 87
- Herausgeber Matthes & Seitz Verlag