Klaus Mehring ein zerbrochenes Leben

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Details

Es war in Lublin, wo ich einem Erschießungskommando zugeteilt wurde.

Es war in Lublin, wo ich einem Erschießungskommando zugeteilt wurde. Einige hundert Menschen, es waren Männer aller Altersgruppen, hoben etwa einen Kilometer von der Straße entfernt ein Massengrab aus. Weniger als hundert Meter weiter standen Hunderte von alten und jungen Frauen, die jungen Frauen mit ihren Kindern. Sie alle sollten erschossen werden. Ich fragte den Kommandeur, was das für Menschen sind und warum sie erschossen werden sollen. Der Kommandeur, ein junger, bissiger Sturmführer des SS-Wachbataillons, schrie mich an, dass ich nicht zu fragen, sondern seine Befehle auszuführen habe. Die Mütter mit ihren Kindern schauten voller Entsetzen, was die Männer unter scharfer SS-Bewachung hackten und schaufelten. Kinder schrien von den Armen ihrer weinenden Mütter. Der Sturmführer befahl, die Gewehre zu entsichern und in einer Stunde Aufstellung zur Straßenseite längs des ausgehobenen Grabens zu beziehen. Ich war mir meiner Sache sicher, dass ich auf die wehrlosen Menschen nicht schießen werde. In dieser Stunde der Vorbereitung zur Massenerschießung ging ich zum Mannschaftswagen zurück, entsicherte mein Gewehr und schoss mir in den rechten Fuß. Der Vorfall wurde dem bissigen Sturmführer gemeldet, der herbeieilte, auf mich einschrie und mich zur Minna machte. Er versicherte mir auf der Stelle das Disziplinarverfahren. Nach einem Partisanenüberfall bei der Rückfahrt, bei dem es Tote auf beiden Seiten gab, saß ich am nächsten Morgen in anderer Uniform mit meinem durchschossenen Fuß am Straßenrand auf einem Holzkasten, der mit Sand und Streusalz gefüllt war. Ich versuchte zu gehen und hielt es nach hundert Metern vor Schmerzen nicht aus. Ich wartete auf ein Militärfahrzeug, das mich mitnahm, und saß auf einer Anhöhe, von der ich die Kurven der ansteigenden Straße gut übersah. Es kamen Fahrzeuge der SS. Denen musste ich aus dem Blickfeld gehen und hockte mich hinter die Sand- und Streusalzkiste. Dann kam ein Sanitätsauto.

Autorentext

  • Kindheitserlebnisse von der Reichskristallnacht und den Bombennächten über Köln - Übersiedlung nach Bautzen, wo der Vater als Gynäkologe eine kleine Frauenklinik betreibt - sieht als 10-Jähriger wenige Monate vor Kriegsende, wie ein Zug von Häftlingen in KZ-Kleidung von der SS bewacht durch die Stadt zieht - 1951 Rückkehr nach Köln, um dem roten Polit-Terror zu entgehen - Medizinstudium in Köln und München - seit 1960 Arzt, 1961 promoviert - dreijährige Ausbildung in der pathologischen Anatomie (Universität Köln) - Facharzt der Chirurgie (Universität Köln), der Traumatologie und plastisch rekonstruktiven Chirurgie (Ruhr-Universität Bochum) - 1985-1998 Arzt und Chirurg am Hospital in Oshakati - zum Honorary Professor of the University of Namibia ernannt (1997
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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783750264953
    • Größe H5mm x B190mm x T125mm
    • EAN 9783750264953
    • Titel Klaus Mehring ein zerbrochenes Leben
    • Autor Helmut Lauschke
    • Untertitel Eine aus vielen Geschichten Unum exemplum multarum
    • Gewicht 95g
    • Herausgeber epubli
    • Anzahl Seiten 88
    • Genre Sonstige Schul- & Lernbücher

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