Latente Stigmastrukturen von Sexualterror

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Empirische Forschungsarbeit zum sozialen Umgang mit Massenvergewaltigungen an deutschen Frauen durch alliierte Besatzer zum Ende des Zweiten Weltkrieges aus Subjektperspektive.

Massenvergewaltigungen sind Sexualterror und Ausdruck von Gewalt im Geschlechterverhältnis. Im Kontext von Krieg und kriegerischen Konflikten werden sie als strategische Kriegswaffen eingesetzt. Sie haben eine kommunikative Funktion zwischen Kriegsgegner*innen und sind systematische Menschenrechtsverletzungen. In Deutschland wurden Massenvergewaltigungen durch alliierte Besatzer im Verlauf der Nachkriegszeit für die Remaskulinierung der Gesellschaft instrumentalisiert und letztendlich beschwiegen. Sie sind somit kein isoliertes historisches Ereignis und ihre Folgen und der soziale Umgang mit ihnen können nur unter Prozessperspektive hinreichend verstanden werden. Die vorliegende Studie untersucht, wie sich der soziale Umgang mit Massenvergewaltigungen aus Subjektperspektive darstellt und rekonstruiert auf der Grundlage lebensgeschichtlicher Interviews mit überlebenden Frauen die wechselseitige Beeinflussung individueller und kollektiver Prozesse. Dabei geben die Studienerebnisse Aufschluss über die Strukturreproduktion und Transformation von Sexualterror und die Beständigkeit hierarchischer Geschlechterverhältnisse. Als ursächlich für die stete Reproduktion und den stets schwierigen Umgang mit Sexualterror werden latente Strukturzusammenhänge angesehen, die Interaktionsprozesse bedingen und Sexualterror zum generellen Modus sozialer Klassifikation machen. Diese latenten Stigmastrukturen von Sexualterror prägen als ungewusstes routiniertes Handeln soziale Interaktionen und Identitätsbildung trotz der kritischen Diskussion und Transformation gesellschaftlicher Normen und Werte. Das Aufdecken dieser objektiven Strukturzusammenhänge in Folge von Sexualterror ermöglicht ein Verständnis für die Langlebigkeit und Stabilität von Geschlechterhierarchien in modernen Gesellschaften und wird hiermit erstmals zur Diskussion gestellt.

Autorentext
Silke Kassebaum, Jg. 1981, Dr. phil., Abschluss in Qualitativer Bildungs- und Sozialforschung, Mag. art. der Soziologie und Bildungswissenschaften.

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783756522934
    • Genre Recht
    • Größe H12mm x B170mm x T240mm
    • EAN 9783756522934
    • Titel Latente Stigmastrukturen von Sexualterror
    • Autor Silke Kassebaum
    • Untertitel Eine biographieanalytische Untersuchung zum sozialen Umgang mit Massenvergewaltigungen zum Ende des Zweiten Weltkrieges
    • Gewicht 382g
    • Herausgeber epubli
    • Anzahl Seiten 220
    • Lesemotiv Verstehen

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