Menschen mit Psychose-Erfahrung begleiten
Details
Dieser fundierten Einführung in das Störungsbild Psychose gelingt es, Facetten der Psychoseerfahrung umfassend zusammen zu tragen und ein lesbares Bild zu entwerfen. Ziel ist es, Verunsicherung und Ängste im Umgang mit psychotischen Menschen zu reduzieren und eine angemessene Begegnung und therapeutische Beziehung zu ermöglichen.
Zutiefst menschlich Wie verstehen wir besser, was sich in einer Psychose ausdrückt? Was ist Störung, was hat Bedeutung? Welche eigene Haltung führt zu einer hilfreichen Begegnung? Dieses Buch vermittelt einen verstehenden Zugang zu psychose-erfahrenen Menschen professionell und persönlich. Für Menschen mit psychotischem Erleben steht (scheinbar) Selbstverständliches radikal infrage. Die Trennung zwischen innerer und äußerer Welt wird durchlässig. Daraus resultierende Bedrohungsgefühle sind immer real. Das verunsichert alle Beteiligten, kann aber auch zu einer faszinierenden therapeutischen Herausforderung werden. Thomas Bock wendet sich in diesem Buch der Begegnung mit psychose-erfahrenen Menschen zu. Er stellt Hilfeelemente vor, die Betroffene oft in der »Behandlung« vermissen, reduziert Verunsicherung und Ängste im Umgang mit psychotischen Menschen und zeigt, wie eine angemessene therapeutische Beziehung aussehen kann.
Autorentext
Thomas Bock ist Professor für Klinische Psychologie und Sozialpsychiatrie, Psychologischer Psychotherapeut, seit 40 Jahren am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Autor von Fach- und Kinderbüchern. Er hat mit Dorothea Buck die Psychoseseminare und weitere trialogische Projekte gegründet und Auszeichnungen für Versorgung, Lehre und Forschung bekommen.
Inhalt
Die faszinierende Begegnung mit psychotischen Menschen 7 Jeder Mensch ist anders eine Annäherung an Psychosen 13 Psychosen als zutiefst menschliches Phänomen die anthropologische Sicht.. . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Unendliche Vielfalt oder: Wir irren verschieden.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Unterschiedliche Verläufe Hoffnung bleibt immer.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Veränderungen von Wahrnehmung und Denken kognitive Psychosen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Veränderungen von Stimmung und Antrieb affektive Psychosen.. . . . . . . . . 31 Kann es jeden treffen? Häufigkeit und Auslöser.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Bedeutung von Traumata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Für eine psychotherapeutische Grundhaltung 41 Die Suche nach der subjektiven Bedeutung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Eigenheit und Sinn.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Psychose als extreme Form des Eigensinns.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Subjektorientierung und Authentizität.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Umgang mit eigener Lebenserfahrung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Die vielschichtige Begegnung mit Psychosen 52 Mensch sein genetische Aspekte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Der Körper spielt (nicht) immer mit somatische Aspekte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Entwicklung als Weg durch Widersprüche psychische Aspekte.. . . . . . . . . . . 60 Lebensort familiäre Aspekte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Niemand lebt nur allein soziale Aspekte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Spiritualität religiöse Aspekte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Vom Erklären zum Verstehen Versuch der Integration.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Biografisches Verstehen 86 Beispiel für eine »geglückte« Psychose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Beispiel für eine Psychose, die sich bewahrheitete.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Dialogische Behandlungsprinzipien 93 Dialogisches Verstehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Sprache und Macht.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Respektvoller Umgang Beispiel Stimmenhören.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Balance von Selbst- und Fremdheilung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Recovery-Orientierung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Wesentliche Bestandteile der Psychosentherapie 108 Je früher, desto vorsichtiger neue Konzepte bei Ersterkrankungen. . . . . . 108 Hilfe vor Ort private Netzwerke und Hometreatment.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Genesungsbegleitung und Peerberatung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Familien wahrnehmen und einbeziehen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Integrative Psychotherapie.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Milieutherapie und therapeutische Gemeinschaft.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Kooperative Pharmakotherapie.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Unterstütztes Wohnen und Arbeiten Hilfen im Lebensumfeld.. . . . . . . . . . . 136 Negativsymptome positiv sehen!.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Besondere Herausforderungen 143 Vermeidung von Gewalt und Zwang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Wechselwirkung innerer und äußerer Bedrohung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 Wir sind unterwegs Schlussbemerkung 149 Ausgewählte Literatur 154
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783966050708
- Auflage Neuausgabe 2020
- Sprache Deutsch
- Genre Klinische Fächer
- Größe H195mm x B128mm x T15mm
- Jahr 2020
- EAN 9783966050708
- Format Kartonierter Einband (Kt)
- ISBN 978-3-96605-070-8
- Veröffentlichung 15.09.2020
- Titel Menschen mit Psychose-Erfahrung begleiten
- Autor Thomas Bock
- Untertitel Praxiswissen
- Gewicht 223g
- Herausgeber Psychiatrie-Verlag GmbH
- Anzahl Seiten 160
- Lesemotiv Verstehen