Offener Dialog
Details
Das Buch beschreibt eine Methode, die in Finnland längst erfolgreich ist: Therapieplanung und Kommunikation finden im gemeinsamen Gespräch zwischen behandelndem Team und der Person in der Krise sowie seinem sozialen Netzwerk statt. Die Neuausgabe reflektiert auch Erfahrungen mit der Umsetzung des Konzepts im deutschen Hilfesystem.
Autorentext
Dr. Tom Erik Arnkil (1950), promovierter Sozialpolitiker, arbeitete bis zu seiner Pensionierung 2014 als Forschungsprofessor am Finnischen Nationalen Institut für Gesundheit und Wohlfahrt. Er war für die Forschung und Entwicklung von Netzwerkansätzen und dialogischen Praktiken zuständig. Zusammen mit seinem Team entwickelte er Ansätze für ein respektvolles gemeinsames Handeln in den Bereichen Gesundheit, Wohlfahrt, Bildung und anderen Beziehungspraktiken, darunter Frühe Dialoge zur Aufnahme der eigenen Sorgen und Antizipatorische Dialoge zur Lösung von Problemen mit mehreren Helfenden. Seine beiden jüngsten Bücher, die er gemeinsam mit Jaakko Seikkula verfasst hat, wurden bisher in 16 Sprachen übersetzt und international veröffentlicht. Tom Erik Arnkil ist auch Autor von historischen Romanen.
Inhalt
Vorwort zur Neuausgabe 9 | Volkmar Aderhold Vorwort der ersten Auflage 18 | Yrjö O. Alanen Einleitung 20 | Gernot Hess und Volkmar Aderhold TEIL I Einführung in die Netzwerkarbeit 1. Netzwerke und Dialoge 27 Vernetzung in der psychosozialen Arbeit bedeutet, Grenzen zu überwinden 30 Unser Anliegen und Vorgehen 33 2. Die Vielfalt der Stimmen Dialoge an den Grenzen zwischen professionellen und sozialen Netzwerken 37 Drei wegweisende Fragen 40 Es kommt alles anders ... oder: Veränderungen finden in Gegenwart der Klienten statt 43 Gemeinsame Planung ergibt die beste Art der Therapie 46 Praxisbeispiel: »Ich werde sie töten ...« 48 Von multi-institutionellen Problemen zu grenzüberwindenden Dialogen Auf der Suche nach Konzepten 50 3. Warum frustrieren herkömmliche Netzwerkversammlungen? 57 Vier mögliche Gründe 58 Metakommunikation: Akteure definieren gegenseitige Beziehungen 59 Problemdefinition: Es gibt ebenso viele Probleme wie Akteure 61 Verteilung der Verantwortung: Die Akteure regulieren ihre Stressbelastung 63 Isomorphe Prozesse: Interaktionsmuster werden wahrscheinlich wiederholt 68 Fazit: Was monologische Netzwerk-versammlungen begünstigt 71 TEIL II Offene und Antizipatorische Dialoge und ihre Grundlagen 4. Offene Dialoge als Krisenintervention Richtlinien für die Praxis 73 Eine Reaktion erfolgt sofort 74 Das soziale Netzwerk einbeziehen 75 Sich flexibel auf die Bedürfnisse einstellen 77 Verantwortung übernehmen 78 Psychologische Kontinuität gewährleisten 79 Unsicherheit tolerieren 80 Dialogik 82 Wie läuft das konkret? Therapieversammlung als gemeinsames Erstaunen 83 Wie lassen sich Vielstimmigkeit und Toleranz von Unsicherheiten steigern? 84 5. Antizipatorische Dialoge und die Reduzierung von Sorgen 87 Wer eine Netzwerkversammlung aufsucht, bittet um Hilfe 88 Die Moderierenden des Dialogs und ihre Aufgaben 90 Erinnerung an die Zukunft« wie funktioniert das genau? 97 Der Gedanke an die Gegenwart in der nahen Zukunft 98 Sich erinnern, was geschehen ist und geholfen hat 101 Die Reduzierung von Sorgen 103 Zwei Fragen an die Mitarbeitenden 105 Skizzierung des Hilfeplans und der Zusammenarbeit der professionellen Helfenden 110 6. Ähnlich, aber verschieden: Offene und Antizipatorische Dialoge im Vergleich 112 Gemeinsame Faktoren ... 112 ... und unterscheidende Faktoren 116 Grundelemente des Dialogischen 117 Dialogik, Vielstimmigkeit und soziale Sprachen 120 7. Heilsame Elemente des Dialogs 127 Vom Problemmanagement zur gemeinsamen Erfahrung 127 Der Raum zwischen den Menschen als orientierendes Zentrum 130 Die Schaffung einer neuen gemeinsamen Sprache 132 Raum für die Ungewissheit und neue Ideen schaffen 134 Eine Gemeinschaft herstellen 135 Die Sprache des Alltagslebens 137 Praxisbeispiel: Zwei Arten von Schizophrenie 137 Unsicherheit tolerieren 139 Ressourcenblockade und Ko-Evolution 143 Spannung und Entspannung 144 Praxisbeispiel: Ein gewalttätiger, fürsorglicher Vater 145 Empfehlungen 148 TEIL III Ergebnisse für eine neue Praxis 8. Dialog und die Kunst zu antworten Mit dem Dialog in der psychotischen Krise beginnen 151 Psychotische Äußerungen als Antworten im Dialog 152 Praxisbeispiel: Die Vergewaltiger kommen 154 Das Team schafft einen Raum für die neue gemeinsame Sprache 157 Das Team antwortet auf der Sprachebene der Familie 158 Welche Art von Sprache hilft im Dialog? 161 Symbolische Sprache und gute Ergebnisse 162 Dialog über Gewalt 163 Positiver Verlauf reflektierender Dialog über Gewalt 163 Schlechter Verlauf das Team antwortet nicht 165 Es gibt nichts Schlimmeres, als ohne Antwort zu bleiben 167 9. Die Effektivität dialogischer Netzwerkversammlungen 169 Forschung und Ausbildung als Teil der Praxisentwicklung 169 Offener Dialog bei psychotischen Erstmanifestationen 170 Stichproben und Methoden 171 Die Behandlung beginnt frühzeitig 173 Behandlungsprozesse im sozialen Netzwerk statt Hospitalisierung 173 Symptome bilden sich zurück und die Arbeitsaufnahme wird möglich 175 Die Behandlung gelingt nicht immer und muss weiterentwickelt werden 176 Praxisbeispiele 178 Schlussfolgerungen für eine neue Praxis 182 10. Forschung und Verallgemeinerung der Vorgehensweise 188 Evidence-based research« und die Eindimensionalität der Forschung 190 Forschung, Praxis, Politik 193 Neue Formen der Herrschaftskultur brauchen kontrollierte Studien 196 Foren für eine besser kontextualisierte Forschung 198 Wie kann erfolgreiche Praxis verallgemeinert werden? 202 11. Zum Schluss: Dialog und Macht 207 Macht und Empowerment 208 Die freiwillige »Unterwerfung« 209 Nachwort: Stand der Dinge aus versorgungspolitischer Sicht 212 | Nils Greve Literatur 221
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783966051606
- Sprache Deutsch
- Größe H240mm x B165mm
- Jahr 2022
- EAN 9783966051606
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-96605-160-6
- Veröffentlichung 08.08.2022
- Titel Offener Dialog
- Autor Jaakko Seikkula , Tom Erik Arnkil
- Untertitel Die Vielfalt der Stimmen im Netz
- Gewicht 497g
- Herausgeber Psychiatrie-Verlag GmbH
- Anzahl Seiten 256
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Ganzheitsmedizin