Sarahs Rache
Details
In der Tradition des absurden Theaters erzeugt Thomas Mauls Sinn für Verschrobenes und Skurriles immer wieder auch komische Momente, die den Zuschauer oder Leser auf Distanz zum Geschehen halten allerdings ohne ihnen das behagliche Gefühl zuzugestehen, mit dem Dargestellten nichts zu tun zu haben.
Vordergründig und formal ein Lustspiel, das sieht man von den grotesken Inhalten ab in Sachen Tempo, Leichtigkeit und Schlagfertigkeit den Vergleich mit klassischem Screwball nicht zu scheuen braucht, kommt doch im Verlauf des komischen Geschehens wie bei Kleists Zerbrochenem Krug immer mehr zu Tage, was nicht wirklich zum Lachen ist. Am Ende wird zwar Hiob ben Israel, die Hauptfigur, nicht nur mit dem Leben davongekommen, sondern plötzlich auch reich geworden sein. Dafür allerdings hat er seine Frau verloren, die ihm und dem Leben unter Menschen offenbar innerlich schon lange entsagt hatte und ja auch aus nekrophiler Liebe zur Mehrfachmörderin wird. Den Rest der Personage trifft es härter noch: fast alle wie bei Titus Andronicus tot zum Schluss, vergiftet, dabei nur um die Erkenntnis reicher sterbend, auch noch von den engsten Angetrauten betrogen worden zu sein. Ein Happy End sieht anders aus. The world is a lonely place.
Autorentext
Thomas Maul (19752025) war bis 2020 Redakteur der Zeitschrift Bahamas. Einige Jahre war er an Berliner Off-Bühnen als Regisseur und Dramaturg tätig. In seinen Büchern und Aufsätzen berief er sich auf eine Ideologiekritik in der Tradition von Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Oscar Wilde, Sigmund Freud und Theodor W. Adorno. Im Alter von 49 Jahren verstarb Thomas Maul im Januar 2025 in seiner Heimatstadt Berlin.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783944503028
- Größe H180mm x B5mm x T116mm
- EAN 9783944503028
- Format Prosa
- Veröffentlichung 24.06.2024
- Titel Sarahs Rache
- Autor Thomas Maul
- Untertitel Ein Stück
- Gewicht 87g
- Herausgeber XS-Verlag
- Anzahl Seiten 86
- Lesemotiv Auseinandersetzen
- Genre Dramatik