Strafrecht als «ultima ratio» und Bestrafung von Unternehmen
Details
Unter dem Umstand der Modernisierung des Strafrechts in den Feldern der Umwelt und Wirtschaft wird das ultima ratio-Prinzip nicht als dessen Begrenzungs-, sondern vielmehr als dessen Erweiterungsprinzip ausgenutzt. Der allzuschnelle Rückgriff des Umwelt- und Wirtschaftsbereiches auf das Strafrecht führt zunächst zur Überlastung der Kriminaljustiz selbst und verhindert den Einsatz einer angemessenen Strukturpolitik sowie der entsprechenden Regelungssystemen. Dies kann gerade dem ultima ratio-Prinzip nicht entsprechen, in dem das Bestimmtheitsgebot, das Schuld-, das Subsidiaritätsprinzip usw. als Rechtsstaatsprinzipien enthalten sind. Die strafrechtliche Steuerung unternehmerischer Tätigkeit dürfte infolge der Arbeitsteilung und Informationskanalisierung innerhalb des Unternehmens nur eine rein symbolische Funktion haben, die die Geltungsgrundlagen des liberalrechtsstaatlichen Strafrechts zerstört und das Strafrechtssystem selbst an der Überfrachtung mit nicht steuerbaren Zielsetzungen zugrunde gehen läßt. Unter dem Gesichtspunkt des ultima ratio-Prinzips wären die Strafrechtsbeschränkung und die Betonung der eigenständigen Aufgabe des Strafrechts in einer freien Gesellschaft in der Lage, theoretisch überzeugende und effektive Regelungen vorzuschlagen.
Autorentext
Der Autor: Young-Cheol Yoon, geboren 1965; 1984-1988 Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Kyoung-Hee in Seoul; dort 1988-1991 Magisterstudium (Schwerpunkt: Strafrecht); 1991-1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Korean Institute of Criminology; 1996 Erwerb des LL.M an der Universität Freiburg i.Br.; 2001 Promotion an der Universität Frankfurt a.M.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Quellen des ultima ratio-Prinzips Liberal-rechtsstaatliche Grundlagen des ultima ratio-Prinzips Die Strafrechtsbegrenzungsfunktion Ultima ratio als Prüfung der Effektivität des Strafrechts Rechtsgüterschutz und Normbestätigung als Aufgabe des Strafrechts Entpolitisierung und Strukturpolitik Bedenken gegen die strafrechtliche Verantwortlichkeit von Unternehmen aus der Sicht der Unternehmensorganisation und des ultima ratio-Prinzips Bedenken gegen die Unternehmensstrafe Die Frage nach der Übernahme der fremden Geldstrafe durch Unternehmen.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783631384565
- Auflage 01001 A. 1. Auflage
- Sprache Deutsch
- Features Dissertationsschrift
- Größe H210mm x B148mm x T14mm
- Jahr 2001
- EAN 9783631384565
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-631-38456-5
- Veröffentlichung 02.11.2001
- Titel Strafrecht als «ultima ratio» und Bestrafung von Unternehmen
- Autor Young-Cheol Yoon
- Gewicht 316g
- Herausgeber Peter Lang
- Anzahl Seiten 226
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Rechts-Lexika