Vom Essen zwischen den Kriegen
Details
Mit Leidenschaft und wissenschaftlicher Akribie hat Walter Schübler über viele Jahre eine einmalige Sammlung zusammengetragen: einen Fundus an Schätzen und Wissen über das Kochen, Essen und die Geschmäcker der Zwischenkriegszeit, u. a. Alfred Polgar, Mechtilde Lichnowsky, Anton Kuh und Kurt Tucholsky
Autorentext
Walter Schübler, geboren 1963 in Oberösterreich, Publizist mit Schwerpunkt Biografik, lebt in Wien. 2014 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Publizistik. Veröffentlichungen u. a.: 'Komteß Mizzi. Eine Chronik aus dem Wien um 1900' (2020), 'Anton Kuh. Biographie' (2018), 'Anton Kuh: Werke' (Hg., 2016), alle bei Wallstein. In der Edition Atelier erschien zuletzt seine biografische Spurensuche 'Bibiana Amon' (2022).
Zusammenfassung
»Wer sinn hat für das kulinarische Hintergrundrauschen der Weltgeschichte, wird reich beschenkt, denn es ist ein lesebuch im besten sinne, abschweifend, informativ, anregend. Der Alltag der Zwanziger- und Dreißigerjahre wird sozial- und kulturgeschichtlich in einer Genauigkeit kartographiert, wie es selbst in den guten wissenschaftlichen Monographien kaum gelingt.« - Daniel Damler, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Leseprobe
»Schlagsahne das war nicht bloß etwas Wirkliches, etwas Süßes, etwas Milchiges, Schlagsahne das war auf der Zunge fühlbare Friedenszeit. Schlagsahne, das war nach der Entbehrung der Kriegstage, nach Zwangswirtschaft und Hungersnot, das leibhaftige, fühlbare Zeichen wiederkehrender alter Zeiten. In Deutschland hat man ja ehedem sozusagen in Schlagsahne gewatet. Kaffee, Erdbeeren, Torten, Kirschkuchen, alles wurde mit Schlagsahne garniert. Die wiederkehrende Schlagsahne nach dem Krieg das bedeutete Erinnerung an den alten Überfluß, Hoffnung auf den neuen Überfluß, Schlagsahne das war der Ding gewordene weiße Frieden. Es war nicht nur der Gaumen, der danach lechzte, die Reminiszenzen erwachten, und die Seele war mit befriedigt. Die Karawanen zur Schlagsahnestation, das bedeutete in allen unbewußten Seelen: sich wieder in den Friedensstand begeben. Planlos genießen statt planvoll darben.« (Stefan Großmann, 1921)
Inhalt
Aus dem Inhalt: •1919: ein Blick in die Kochtöpfe nach dem Krieg •Die richtige Zubereitung von Salat •Schleichhändler •rationierte Lebensmittel •Über den Naschmarkt •Brotkarten, Milch- und Fettkarten •Das Schlagsahneverbot und »falsches bzw. Kriegs-Schlagobers« •Die moderne Hausfrau •Die Frankfurter Küche u.v.m. •Zahlreiche vierfarbige Abbildungen aus der umfangreichen Sammlung
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783990651100
- Sprache Deutsch
- Größe H234mm x B152mm x T30mm
- Jahr 2024
- EAN 9783990651100
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-99065-110-0
- Veröffentlichung 30.04.2024
- Titel Vom Essen zwischen den Kriegen
- Autor Walter Schübler
- Gewicht 840g
- Herausgeber Edition Atelier
- Anzahl Seiten 360
- Lesemotiv Entdecken
- Genre Anthologien