Abstinenzentscheidung bei Medienabhängigkeit

Die Zahl der Internetanschlüsse steigt kontinuierlich. In allen Bereichen unserer Gesellschaft wird technisch aufgerüstet. Immer mehr nutzen Menschen die neuen Medien und sparen so Kosten und Zeit. Im Zuge von Flatrate- Angeboten ist ein Internetzugang für die deutsche Gesamtbevölkerung fast flächendeckend und sehr kostengünstig verfügbar. Mit der Verbreitung interaktiver Bildschirmmedien und des Internets sind in kurzer Zeit neue und sehr beliebte Möglichkeiten der Unterhaltung und Kommunikation entstanden. Mit ihrer allgegenwärtigen Verfügbarkeit und ihrem belohnenden Charakter haben die digitalen Angebote jedoch auch eine Schattenseite: Einigen Menschen scheint eine kontrollierte und selbstbestimmte Nutzung kaum mehr zu gelingen. Die Betroffenen entwickeln im Hinblick auf ihre Mediennutzung einen psychopathologischen Symptomkomplex, der eine nicht zu verkennende Ähnlichkeit zu klassischen Suchterkrankungen und dem pathologischen Glücksspiel aufweist. Zunehmende Forschungsbemühungen verbessern stetig unser Verständnis bezüglich dieser vergleichsweise neuen Phänomenologie.

Autorentext

Geboren am 24.11.1981 in Bonn. Studium der Sozialen Arbeit in Berlin. Mitinitiator und Ansprechpartner des Projekts "Lost in Space", Beratungsstelle für Computerspiel und Internetsüchtige und deren Angehörige. Leiter einer angeleiteten Gesprächsgruppe für Betroffene.