Ärztliche Leitlinien in der vertraglichen Arzthaftung

Die Arbeit soll Praktikern als wertvolle Handreichung dienen. Sie widmet sich der Bedeutung ärztlicher Leitlinien in der vertraglichen Arzthaftung in materiell-rechtlicher und insbesondere prozessualer Hinsicht. Dabei behält sie stets die enge Wechselbeziehung ärztlicher Leitlinien zum medizinischen Standard im Blick. Diese Wechselbeziehung bestimmt auch die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit: Ärztliche Leitlinien legen den medizinischen Standard nicht fest, sondern allein der medizinische Standard ist für den behandelnden Arzt medizinisch verbindlich. Allerdings können ärztliche Leitlinien im Haftungsprozess bei der Ermittlung des medizinischen Standards als Erkenntnisquelle herangezogen werden. Die Ermittlung des medizinischen Standards ist dabei Teil der Rechtsanwendung und damit Aufgabe des Richters.

Autorentext

Tobias Elster wurde 1981 in Augsburg geboren. Von 2001 bis 2006 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg. Das Rechtsreferendariat absolvierte er von 2006 bis 2008 in Augsburg und München. Der Autor ist seit 2009 als Rechtsanwalt im Bezirk des OLG München tätig.

Inhalt
Inhalt: Anwendbarkeit von § 280 I 2 BGB auch im Arztvertrag Verbindlichkeit allein des medizinischen Standards, nicht jedoch der ärztlichen Leitlinien für den behandelnden Arzt Eigenständigkeit des rechtlichen Standards gegenüber dem medizinischen Standard Ermittlung des medizinischen Standards im Prozess als Bestandteil der Rechtsanwendung und damit der Aufgabe des Richters.