Automatisierung der frühen Entwurfsphasen verteilter Systeme

Beim traditionellen Entwurfsprozess wird der Entwurf in Form einer geschriebenen Spezifikation des Gesamtsystems erfasst. Dies erfolgt in den frühen Entwurfsphasen unter hoher Produktunsicherheit. Dabei müssen bei der Entwicklung der Subsysteme Entscheidungen getroffen werden, ohne den Einfluss auf das Gesamtsystem abschätzen zu können. Viele kritische, insbesondere durch Kopplungseffekte hervorgerufene Fehler, können erst bei der Integration entdeckt werden. Zudem ist eine Optimierung des Gesamtsystems unmöglich, da kein Gesamtsystemmodell vorliegt. Der traditionelle Entwurfsprozess besitzt daher ein hohes Entwicklungsrisiko. Beim Entwurfsansatz Mission Level Design wird anstatt einer geschriebenen eine ausführbare Spezifikation des gekoppelten Gesamtsystems entwickelt. Integrationsprobleme können bereits in den frühen Entwurfsphasen gelöst werden. Im Rahmen der Arbeit werden Methoden zur Beschreibung und Bewertung verteilter Systeme, sowie zum Mapping von Funktion in Architektur entwickelt. Dies ermöglicht bereits in den frühen Entwurfsphasen eine Architekturoptimierung des Gesamtsystems. Zusätzlich werden Methoden zur Überführung des Entwurfs in Implementationen entwickelt.

Autorentext

Dr. Tommy Baumann studierte Informatik an der Technischen Universität Ilmenau und promovierte im Bereich Systementwurf, unter anderem auch an der Stanford University. Er ist Träger des STIFT-Preises 2009 und seit Anfang 2008 Geschäftsführer des auf Entwurf komplexer Systeme spezialisierten Unternehmens Andato GmbH & Co. KG.