Betriebliche Mitbestimmung und Arbeitskampf

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Betriebsrats und der Einschränkungsmöglichkeit von betriebsverfassungsrechtlichen Beteiligungsrechten im Wege einer arbeitskampfkonformen Auslegung während eines Arbeitskampfes. Der Autor untersucht die Paritätsrelevanz der einzelnen Mitbestimmungsrechte sowie die Notwendigkeit einer Einschränkung.

Welche Funktion dem Betriebsrat bei Arbeitskämpfen zukommt, ist nur in Ansätzen gesetzlich geregelt. § 74 Abs. 2 BetrVG sieht zwar für den Betriebsrat eine Neutralitätspflicht vor. Die Wahrnehmung seiner Beteiligungsrechte während eines Arbeitskampfes kann jedoch erhebliche Auswirkungen auf das Kampfgeschehen und die Arbeitskampffreiheit haben. Um einen Ausgleich zwischen der Arbeitskampffreiheit einerseits und den durch das Betriebsverfassungsrecht dem Betriebsrat zugewiesenen Beteiligungsrechten andererseits zu schaffen, versucht die Rechtsprechung durch arbeitskampfkonforme Auslegung einen Ausgleich herbeizuführen. Der Autor untersucht die Auswirkungen des Arbeitskampfes auf die einzelnen Beteiligungsrechte und analysiert den Ansatz der arbeitskampfkonformen Auslegung.

Autorentext

Hüseyin Nas wurde 1991 in Bielefeld geboren. Er studierte von 2011 bis 2017 Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld und absolvierte im Anschluss an das Studium das Referendariat am Landgericht Bielefeld. Während seiner Promotion war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer internationalen Wirtschaftskanzlei. Er ist seit Januar 2022 als Rechtsanwalt auf dem Gebiet des Arbeitsrechts tätig.

Inhalt

Betriebsverfassungsrechtliches Arbeitskampfverbot; Betriebsratsamt und Betriebsratsmitglieder während eines Arbeitskampfes; Beteiligungsrechte im Arbeitskampf; Arbeitskampfkonforme Auslegung; Auswirkungen des Arbeitskampfes auf die Mitbestimmungsrechte; Sonderfälle und neue Formen des Arbeitskampfes