Das Fremde als Argument
Details
Der «Orientale», «Neger», «Indianer», «Russe», «Jude» oder «Deutsche» bilden immer wieder neue Bezugs- und Kontrapunkte. Auto- und Heterostereotype sind Projektionsfläche für Ängste und Wünsche. Solche Fremd- und Feindbilder dienen als Legitimation, Vorbereitung und Durchführung von Konflikten und werden visuell zum «Kampf der Kulturen» hochstilisiert: Angefangen von den Perserkriegen über die mittelalterlichen Kriege gegen Muslime bis hin zur Ausbeutung und Vernichtung im Kolonialismus, dem Genozid an den Native Americans, dem Holocaust, aber auch im Kalten Krieg, dem Vietnamkrieg oder im War on Terrorism. Fremdvorstellungen beziehen auch Geschichte mit ein: «dekadente Antike», «finsteres Mittelalter» oder «aufgeklärte Neuzeit», und spielen eine wichtige Rolle im Umgang mit «negativer Erinnerung». Die Grundmuster visueller Stereotypisierung haben sich von antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bildmedien bis heute erhalten und weisen vielfach Parallelen zu Geschichtskonstruktionen auf. Diese Bezüge werden im Buch vor allem an den lange vernachlässigten Comics als Massenmedien unserer multimedialen Gesellschaft vergleichend untersucht.
Autorentext
Oliver Näpel hat sein Studium der Fächer Englisch und Geschichte mit dem Ersten und Zweiten Staatsexamen (Lehrbefähigung Sek. II /I) und seiner Promotion im Fach Neuere und Neueste Geschichte abgeschlossen. Seit 2004 ist er als Studienrat im Hochschuldienst am Institut für Didaktik der Geschichte der Universität Münster beschäftigt.
Zusammenfassung
«(...) eine faszinierende, hochkomplexe und doch weitgehend auch für Nichthistoriker gut zu lesende Analyse über das so spannungsreiche Verhältnis des Mediums Comic zur Realität.» (Lars v. Törne, Der Tagesspiegel)
Inhalt
Inhalt: Identität / Alterität Auto- und Heterostereotyp Bilder als Quelle für Fremdkonstruktionen Barbar und Exot Orientalismus - der «gute, böse edle Wilde» Exotismus / Rassismus Kolonialismus / Imperialismus Bildende Kunst / Karikatur / Comic / Film Propaganda in Frankreich, Deutschland und den USA Zeitgeschichte als negative Erinnerung und ihre Umdeutung: Nationalsozialismus, Holocaust und Vietnamkrieg Last der Erinnerung Stereotype und Medien Fremd- und Geschichtsbilder als Legitimation für Konflikte Wiederkehr des orientalischen Barbaren 9/11 - War on Terrorism.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783631611494
- Sprache Deutsch
- Auflage 11001 A. 1. Auflage
- Größe H216mm x B153mm x T49mm
- Jahr 2011
- EAN 9783631611494
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-631-61149-4
- Veröffentlichung 04.03.2011
- Titel Das Fremde als Argument
- Autor Oliver Näpel
- Untertitel Identität und Alterität durch Fremdbilder und Geschichtsstereotype von der Antike bis zum Holocaust und 9/11 im Comic
- Gewicht 1205g
- Herausgeber Peter Lang
- Anzahl Seiten 862
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Geschichts-Lexika
- Features Dissertationsschrift