Das Polenbild in den deutschen Medien

Polen? Ein eher diffuses Bild im Kopf haben wohl die meisten deutschen Reisenden, ob Touristen oder Geschäftsleute, wenn sie das Nachbarland das erste Mal besuchen. Sicherlich auch, weil durch die hiesigen Medien vergleichsweise wenig Informationen und Bilder vermittelt werden. Wer die Hauptstadt jedoch vor dem Zusammenbruch des Kommunismus kannte und heute nach Warschau kommt, für den eröffnen sich völlig neue, überraschende Perspektiven. Moderne, repräsentative Hochhäuser, wie man sie auch aus westlichen Metropolen kennt, stehen in unmittelbarer Nähe von sozialistischer Zweckarchitektur der Nachkriegszeit. Straßen, die der ADAC sofort auf die Schwarze Liste setzen würde, befinden sich vor dem Geschenk der Sowjets, dem Kulturpalast im berühmt berüchtigten Stalinistischen Zuckerbäckerstil, der sich noch genauso selbstbewusst und stolz in den Warschauer Himmel reckt wie vor 50 Jahren. Ihre Vergangenheit will und kann die Stadt nicht verbergen. Aber Warschau boomt. Man darf gespannt sein, wie sich die Stadt, wie sich das Land Polen in den kommenden Jahren weiter entwickelt. Und was für Auswirkungen die fortschreitende Globalisierung auf den Wirtschaftstandort Polen haben wird.

Autorentext

Krzysztof Mróz, geb. am 30.06.1981 in Krakau. Abitur mit Auszeichnung - Kath. Allgemeinbildende Oberschule der Priester des Piaristen Ordens in Krakau - 2000. Studium in der Wirtschaftsakademie in Krakau und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. M.A. Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Jura (2007).