Deutsche in Polen nach 1945
Details
Zwei Deutsche, die 1945 im Osten den Zusammenbruch der deutschen Herrschaft und die Übernahme der Macht durch die Sieger erlebten, schildern in diesem Buch ihren Lebensweg in den Jahren danach: Die Gefangennahme Manfred Gebhard in Böhmen mündet in eine vierjährigen Lagerhaft, die Flucht Joachim Küttners vor der herannahenden Front in ein dreizehn Jahre währendes pseudonymes Leben. Gebhard und Küttner lebten in Polen als 'Gefangene und Fremde'. Ihre Erfahrungen sind beispielhaft für die durch die jüngste Vergangenheit schwer belastete Begegnung von Deutschen und Polen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Diese Edition dokumentiert zwei deutsche Schicksale in Polen, die unmittelbar mit dem Zusammenbruch der deutschen Herrschaft im Osten verbunden waren. Manfred Gebhardts Aufzeichnungen reflektieren Romantizismus, Naivität, vor allem aber Sensibilität eines jungen deutschen Soldaten, der in der Kriegsgefangenschaft erstmals direkt dem Land Polen und polnischen Menschen begegnet. Sie schildern die bisher wenig bekannte und dokumentierte Gefangenschaft deutscher Soldaten in Polen und die "Antifa"-Umerziehung, die eine erste "sozialistische Klassensolidarität" deutscher und polnischer Kommunisten begründen sollte. Die Aufzeichnungen dokumentieren ebenso ein Stück DDR-Gründungsgeschichte und sie sind zugleich be-eindruckendes Zeugnis der Suche nach Subjektivität und Objektivität eines Zeitzeugen, der später in der DDR eine nicht unwichtige Rolle im Pressewesen einnahm. Wie anders liest sich die Lebensgeschichte Joachim Küttners, der bis zu seiner abenteuerlichen Flucht in die Bundesrepublik 1958 immer mit Polen zusammengelebt hatte. Als deutscher Rittergutserbe wurde er im südlichen Teil des Posener Landes geboren, nahe der Grenze an der Prosna zum russischen Teilungsgebiet. Zwischenzeitlich wurde er polnischer Staatsbürger, seit 1939 im neu errichteten Reichsgau Wartheland aber wieder privilegiert und wie Millionen seiner Volksgenossen dazu ausersehen, zur "völkischen Neuordnung" in diesem Teil Polens beizutragen. Nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft sollte sich das Bild auf dramatische Weise wenden. Mit dem Augenblick dieser Wende beginnt Küttners Bericht. Die Gefangennahme Manfred Gebhardts in Böhmen mündet in eine vierjährige Lagerhaft, die Flucht Joachim Küttners vor der herannahenden Front in ein dreizehn Jahre währendes pseudonymes Leben. Gebhardt und Küttner lebten in Polen als "Gefangene und Fremde". Ihre Erfahrungen sind beispielhaft für die durch die jüngste Vergangenheit schwer belastete Begegnung von Deutschen und Polen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Zusammenfassung
"This is a fascinating, unusal and oddly unsettling book." German History 19, Nr.1, 2001
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783486562361
- Editor Dieter Bingen
- Sprache Deutsch
- Auflage Reprint 2015
- Größe H236mm x B160mm x T20mm
- Jahr 1997
- EAN 9783486562361
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-486-56236-1
- Veröffentlichung 09.04.1997
- Titel Deutsche in Polen nach 1945
- Untertitel Gefangene und Fremde
- Gewicht 530g
- Herausgeber De Gruyter Oldenbourg
- Anzahl Seiten 240
- Lesemotiv Auseinandersetzen
- Genre Zeitgeschichte (1946 bis 1989)