Die Transformation der Kulturtheorien - Studienausgabe -

CHF 62.70
Auf Lager
SKU
F7GK6VFHJ4L
Stock 1 Verfügbar
Free Shipping Kostenloser Versand
Geliefert zwischen Di., 21.10.2025 und Mi., 22.10.2025

Details

Die westlichen Sozialwissenschaften haben im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts einen weitreichenden cultural turn vollzogen. Sie haben sich zunehmend zu 'Kulturwissenschaften' entwickelt, deren Grundannahme lautet, daß die soziale Welt durch symbolische Ordnungen konstituiert ist. Andreas Reckwitz zieht im Rahmen seiner theoriesystematischen und theoriehistorischen Studie eine vorläufige Bilanz des kulturtheoretischen Programms in den Sozialwissenschaften. Dabei geht es darum, systematisch zu klären, was das Spezifikum und die Attraktivität der Kulturtheorien im Vergleich zu traditionellen Versionen der Sozialtheorie ausmacht. Und es geht darum, die Struktur und die Entwicklung des Feldes höchst unterschiedlicher Optionen und Versionen moderner Kulturtheorien zu rekonstruieren, um die bislang eher diffus scheinenden Gemeinsamkeiten, Defizite und Vorzüge zwischen den verschiedenen Theorieschulen durch eine übergreifen de Interpretation der kulturwissenschaftlichen Theorieentwicklung im ganzen transparent zu machen. Im ersten Teil des Buches argumentiert Reckwitz, daß das Spezifikum der Kulturtheorien in einem Typus sozialwissenschaftlicher Handlungserklärung zu suchen ist, der sich von den klassischen Modellen des homo oeconomicus und des homo sociologicus unterscheiden läßt. Im zweiten Teil des Buches entwickelt Reckwitz anhand einer Serie detaillierter Interpretationen ausgewählter Autoren die These einer 'immanenten Transformation' des kulturtheoretischen Feldes. Er zeigt, daß sich die strukturalistisch-semiotischen Theorien einerseits und die phänomenologisch-hermeneutische Tradition andererseits in einer Konvergenzbewegung immer weiter angenähert haben. Die Rekonstruktion der Entwicklung (neo-)strukturalistischer Kulturtheorien von Claude Lévi-Strauss über Ulrich Oevermann, den frühen und den späten Michel Foucault bis zu Pierre Bourdieu sowie eine parallele Rekonstruktion der Entwicklung phänomenologischer Kulturtheorien vom frühen Alfred Schütz über den späten Schütz, Erving Goffmann, Clifford Geertz bis zu Charles Taylor demonstrieren, wie in der Theorieentwicklung der Dualismus zwischen einer 'subjektiven Perspektive' und einer 'objektiven Perspektive' auf Sinnmuster schrittweise aufgegeben wird. Die Theorie sozialer Praktiken, vor allem bei Bourdieu und Taylor, stellt sich am Ende als gegenwärtig leistungsfähigster Entwurf einer kulturwissenschaftlichen Neubegründung der Sozialtheorie dar.

Autorentext

Andreas Reckwitz geb. 1970. Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Universität Konstanz. Tätigkeiten in Forschung und Lehre in Cambridge, Hamburg, Berlin, Berkeley, London, Frankfurt/Oder und Wien. Veröffentlichung bei Velbrück Wissenschaft: "Die Transformation der Kulturtheorien. Zur Entwicklung eines Theorieprogramms", 2000. "Das Hybride Subjekt", 2006 sonstige Veröffentlichungen: Struktur. Zur sozialwissenschaftlichen Analyse von Regeln und Regelmäßigkeiten (1997); (Hg., mit H. Sievert), Interpretation, Konstruktion, Kultur. Ein Paradigmenwechsel in den Sozialwissenschaften (1999).


Inhalt
Andreas Reckwitz Die Transformation der Kulturtheorien Zur Entwicklung eines Theorieprogramms Danksagung 1. Der cultural turn in den Sozialwissenschaften 1.1. Die vier Dimensionen des cultural turn 1.2. Der historische Kontext 1.3. Das kulturtheoretische Feld und seine Transformation ERSTER TEIL 'Kulturtheorie' als Typus der Sozialtheorie Eine begriffliche und systematische Bestimmung 2. Eine Typologie des Kulturbegriffs 2.1. Der normative Kulturbegriff 2.2. Der totalitätsorientierte Kulturbegriff 2.3. Der differenzierungstheoretische Kulturbegriff 2.4. Der bedeutungs- und wissensorientierte Kulturbegriff 3. 'Kulturtheorie' als Typus der Handlungserklärung 3.1. Das Problem der Handlungserklärung 3.2. Drei Muster sinnorientierter Handlungserklärung 3.3. Wissensordnungen und Wissenssoziologie ZWEITER TEIL Zwischen Strukturalismus und Sozialphänomenologie Die Transformation der sozialwissenschaftlichen Kulturtheorien 4. 'Holismus' und 'Subjektivismus' im Feld der Kulturtheorien 4.1. 'Holismus' und 'Individualismus' 4.2. Holistische und subjektivistische Kulturtheorien 4.3. Die Konvergenzbewegung und ihre Akteure 4.4. Exkurs zur Methode einer 'systematischen Theoriegeschichte' 5. Von Lévi-Strauss zu Bourdieu. Die Entwicklung der (neo-)strukturalistischen Kulturtheorien 5.1. Claude Lévi-Strauss - Die unbewußte symbolische Ordnung und ihre strukturale Analyse 5.2. Ulrich Oevermann - Bedeutungsgenerierende Regeln und Deutungsmuster 5.3. Michel Foucault (I) - Wissenscodes und die 'Archäologie' des Wissens 5.4. Michel Foucault (II) - Wissensanalyse und 'Praktiken' im Spätwerk 5.5. Pierre Bourdieu - Habitusschemata und Praxeologie 5.6. Erste Zwischenbilanz - Die Entstehung einer kulturtheoretischen 'Theorie sozialer Praktiken' aus der Tradition des Strukturalismus 6. Von Schütz zu Taylor. Die Entwicklung der interpretativen Kulturtheorien 6.1. Alfred Schütz (I) - Sinnverstehen, Deutungsschemata und die mundane Phänomenologie 6.2. Alfred Schütz (II) - Sinnprovinzen und Lebensweltanalyse 6.3. Erving Goffmann - 'Rahmen' und Rahmenanalyse 6.4. Clifford Geertz - Kulturelle Modelle und 'Kultur als Text' 6.5. Charles Taylor - 'Self-interpreting animal' und kognitiv-evaluatives Hintergrundwissen 6.6. Zweite Zwischenbilanz - Die Entstehung einer kulturtheoretischen 'Theorie sozialer Praktiken' aus der Tradition der interpretativen Sozialtheorie 7. Die Transformation der Kulturtheorien und ihre Konsequenzen 7.1. Die Konvergenzbewegung zwischen neostrukturalistischen und interpretativen Kulturtheorien. Eine Bilanz 7.2. Die Relationen zwischen mentalen Wissensordnungen, körperlichen Verhaltensmustern und 'Texten' aus praxistheoretischer Perspektive 7.3. Vom Homogenitätsmodell der Kultur zum Modell kultureller Interferenzen und interpretativer Unterbestimmtheiten 8. Rückblick und Ausblick Literatur Namensregister Sachregister

Cart 30 Tage Rückgaberecht
Cart Garantie

Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783938808207
    • Sprache Deutsch
    • Auflage 2., Aufl.
    • Größe H223mm x B146mm x T53mm
    • Jahr 2014
    • EAN 9783938808207
    • Format Pappband, unzerreissbar (PpU)
    • ISBN 978-3-938808-20-7
    • Titel Die Transformation der Kulturtheorien - Studienausgabe -
    • Autor Andreas Reckwitz
    • Untertitel Zur Entwicklung eines Theorieprogramms. Mit einem Nachwort zur Studienausgabe 2006
    • Gewicht 1029g
    • Herausgeber Velbrück
    • Anzahl Seiten 720
    • Lesemotiv Verstehen
    • Genre Soziologische Theorien

Bewertungen

Schreiben Sie eine Bewertung
Nur registrierte Benutzer können Bewertungen schreiben. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Konto.