Dualistische Referenzen in virtuellen Umgebungen

Unsere zeitgenössische, von den Medien geprägte soziale Realität stellt eine hybride, nicht homogene Form der globalen Perspektive dar. In virtuellen Räumen findet man zunehmend Differenzierungen und Aspekte, die eine Tendenz zum Aufbau neuer Online-Communities ohne traditionelle Identität begründen. Ein globalisiertes Medienkommunikationssystem schafft multikulturelle Plattformen, in denen grundlegende Aspekte der Diffusion oder Ablenkung das zeitgenössische soziale und kollektive Denken prägen und damit neue Formen der Realitätswahrnehmung entstehen. Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess, in dem komplexe Online-Communities auf der Grundlage multipler Identitäten entstehen. Unser globaler, hybrider, multikultureller Lebensstil schafft einzigartige Möglichkeiten, über unsere eigenen Grenzen innerhalb der von uns genutzten konvergenten virtuellen Umgebungen nachzudenken. Diese Umgebungen schaffen eine einzigartige Hybridität und eine erhebliche Distanz zu unserem eigenen kulturellen Hintergrund, in der wir als Nutzer unsere gewohnten Verhaltensweisen reflektieren können. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit entsteht ein multikulturelles kollektives Bewusstsein mit enormem Potenzial, das durch seine besondere Form, die von globaler, softwarebasierter Kommunikation und zunehmender kultureller Vielfalt geprägt ist, angetrieben wird.

Autorentext

Arno Deutschbauer, geboren 1984, ist ein österreichischer Medienkünstler und Musiker. In seiner Masterarbeit versucht er, eine kartesianisch-dualistische Weltanschauung mit zeitgenössischer digitaler Technologie und der Bedeutung multisensorischer Wahrnehmung im physischen und digitalen Raum zu verbinden. Weitere Informationen zum Autor finden Sie unter www.reflectingmirror.com.