Ein Vergleich von REACH und den TSCA-Reformgesetzen der beiden Parteien

Die Europäische Union kann für sich in Anspruch nehmen, die ehrgeizigste Chemikaliengesetzgebung der Welt zu haben, die sogenannte REACH-Verordnung. Die EU verbreitet aktiv das Wissen über REACH rund um den Globus und ermutigt dadurch ausländische Regierungen, die Übernahme von REACH in Erwägung zu ziehen. Infolgedessen übt REACH Einfluss auf die umweltpolitischen Diskussionen in vielen Ländern aus. In den Vereinigten Staaten haben die chemische Industrie, die Behörden und Umweltverbände ihr Interesse an einer Modernisierung des Toxic Substances Control Act (TSCA) von 1976, dem wichtigsten US-amerikanischen Gesetz für Industriechemikalien, bekundet. Aufgrund des "Kalifornien-Effekts" wurde die Theorie aufgestellt, dass Europa versuchen könnte, seine strengeren Umweltstandards im Rahmen von REACH in die Vereinigten Staaten zu exportieren. Daher ist es interessant zu untersuchen, ob die in REACH enthaltenen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitspraktiken und -werte die TSCA-Reformdebatte in den USA beeinflussen und ob der Versuch, die strengeren EU-Chemikalienstandards in REACH zu exportieren, im Falle der USA scheitert oder erfolgreich ist.

Autorentext
Agnes Botos verteidigte 2016 ihren Doktortitel an der Abteilung für Umweltwissenschaften und -politik der Central European University. Derzeit arbeitet sie als Beraterin für Chemikaliensicherheit mit Schwerpunkt REACH, CLP und BIOCIDE in Ungarn bei GHS-expert Ltd.