Föderalismus und die Gründung von Gemeinden im Bundesstaat São Paulo

In diesem Buch wird der Prozess der Schaffung von Gemeinden im Bundesstaat São Paulo in zwei Perioden der brasilianischen Demokratie (1946-1964 und 1988-1996) analysiert. Zu diesem Zweck wurde eine vergleichende Analyse einer Reihe von Emanzipationsprozessen durchgeführt, die in der Verwaltungsregion Sorocaba stattfanden. Untersucht wurden die Akteure, Strategien und politischen Beweggründe, die die Ausweitung der Zahl der Gemeinden in der Region beeinflusst haben. Ein Vergleich der beiden Zeiträume ergab eine Reihe von Gemeinsamkeiten bei der Gründung von Gemeinden, wie z. B. das Vorherrschen von Bezirken mit geringer Bevölkerungszahl und die starke Rolle der staatlichen Legislative. Wir stellten fest, dass die Gründung von Gemeinden in diesen Fällen das Ergebnis von mindestens zwei Faktoren ist: 1) sie ist das Ergebnis eines spezifischen Handlungsprozesses von lokalen Führungspersönlichkeiten und Parlamentsmitgliedern, deren Diskurs auf der Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen und der Entwicklung beruhte; 2) sie ist das Ergebnis des Interesses lokaler Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die sicherstellen wollten, dass die vom Bezirk eingenommenen Gelder nicht direkt mit anderen Ortschaften geteilt werden, sondern zur Befriedigung ihrer Ansprüche auf Macht und Einfluss, insbesondere auf regionaler Ebene, verwendet werden können.

Autorentext

Abschluss in Sozialwissenschaften an der Universidade Estadual Paulista Júlio de Mesquita Filho (Unesp), Spezialisierung auf öffentliches Management und Stadtverwaltung (UNESP), Master in Sozialwissenschaften - Universidade Federal de São Carlos (UFSCar) und Promotion in Sozialwissenschaften - Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP). Professor an der Universität von Sorocaba.