Führung und Umgang mit Misserfolgen im Individualsport

Diese Arbeit thematisiert den Umgang von Trainern mit Misserfolgen ihrer Sportler und wie dieser mit den Führungsstilen der Trainer zusammenhängt. Der Trainer wurde bisher kaum in der Forschung zum Umgang mit Misserfolgen berücksichtigt. Dieser Aspekt ist interessant, da die Umgangsform mit Niederlagen einen Einfluss auf den Sportler und dessen Leistung in folgenden Wettkämpfen haben könnte. Deshalb wurden Individualsportler mit einem neu entwickelten Fragebogen zu der Reaktion ihres Trainers auf Misserfolge befragt. Da ein Zusammenhang zwischen der Leistung des Sportlers und dem Führungsstil des Trainers besteht, wurden die Sportler auch zum Führungsverhalten des Trainers befragt. Es zeigte sich, dass Trainer entweder rational oder emotional auf Misserfolge ihrer Sportler reagieren. Eine rationale Reaktion umfasst die Analyse und Besprechung des Wettkampfverlaufs mit dem Sportler. Eine emotionale Reaktion liegt vor, wenn ein Trainer seinen Gefühlen nach dem Wettkampf freien Lauf lässt und den Sportler für die Niederlage verantwortlich macht. Die rationale Reaktion des Trainers korreliert hoch positiv mit transaktionaler und transformationaler Führung, während die emotionale Reaktion mit beiden negativ korreliert. Diese Erkenntnisse und der vielversprechende neue Fragebogen stellen eine gute Basis für weitere Forschung zu diesem Thema dar.

Autorentext

Bachelorstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (2007 - 2010).Masterstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (2010 - 2012).Seit 2013 Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Prävention und Verkehrssicherheit (IPV).