Geschichte der Anatomie in China

Als die ersten ausländischen Mediziner nach China kamen, war ihre Aufmerksamkeit natürlich von der ungewöhnlichen und bizarren Natur der chinesischen medizinischen Theorien und Praktiken gefesselt. Ebenso waren nur wenige Ausländer in der Lage, unter die Oberfläche der chinesischen Medizin zu blicken. Getrieben von dem Wunsch, Berichte über das, was sie erlebt hatten, nach Hause zu schicken, stellten sie die Dinge unbewusst im Gegensatz zu den Fortschritten im Westen dar. Die Geschichte der chinesischen Medizin, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lediglich ein "Hobby" oder eine "Nebenbeschäftigung" erfolgloser Gelehrter und/oder Beamter war, ist zum Gegenstand des allgemeinen Interesses geworden. Als einer der ältesten Zweige der Medizin bildet die menschliche Anatomie die Grundlage für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Diese kurze Monographie umspannt mehr als zwei Jahrtausende der Geschichte der Anatomie in China. Durch die Hervorhebung einiger bedeutender Episoden des anatomischen Geschehens wird versucht, ihre Entwicklung von einem empirischen und philosophischen Konzept zu einer wissenschaftlich fundierten Disziplin darzustellen. Dabei wird die besondere Rolle der westlichen medizinischen Wissenschaft hervorgehoben.

Autorentext

Louis Fu schloss 1971 sein Studium an der Universität Hongkong mit einem MB, BS ab. Der ausgebildete Orthopäde interessierte sich schon früh in seiner beruflichen Laufbahn für die Geschichte der Medizin, insbesondere für den Austausch zwischen der chinesischen und der westlichen Medizin. Nach seiner Pensionierung ist er weiterhin im medizinischen Journalismus tätig.