Gesellschaft und Konsum

In dieser Studie wurden die affektiven Reaktionen auf den unfreiwilligen Verlust von symbolischen Gütern und Besitztümern von Personen mit geringem Einkommen untersucht, die im Zeitraum von 2003 bis 2013 sozial aufgestiegen sind und sich als Mitglieder der brasilianischen Mittelschicht identifizierten. Infolge der Wirtschaftskrise erlitten diese Verbraucher symbolisch bedeutsame Verluste, die die Konstitution eines Teils ihres Selbst beeinträchtigten. Ausgehend von dem Verständnis, dass der Verlust von symbolischen Besitztümern über die bloße materielle Entbehrung hinausgeht und sich auf die Konstruktion einer erworbenen Identität erstreckt, schlägt die Studie vor, dass die affektiven Reaktionen auf unfreiwillige Verluste eine enge Beziehung zu den von Kübler-Ross (2000) identifizierten Phasen herstellen: Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Wir haben Verbraucher befragt, die sozial aufgestiegen und vor kurzem von der Wirtschaftskrise betroffen waren und erhebliche Schocks in ihrem Selbstwertgefühl erlitten hatten. Die Phasen der Reaktion auf den Verlust waren in den Erfahrungen der Befragten deutlich zu erkennen und trugen dazu bei, die theoretische Lücke im Verständnis der Art und Weise zu schließen, wie der Verlust symbolischer Besitztümer dem Tod der Identität ähnelt und sich auf das Selbst und seine Erweiterung auswirkt.

Autorentext

Professorin, Promotion in Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing an der Katholischen Universität -PUC- von Rio de Janeiro. Master in Produktionstechnik mit Schwerpunkt Strategische Unternehmensführung an der Bundesuniversität von Santa Catarina - UFSC. Spezialist für strategisches Produktionsmanagement - UFJF. Hochschulabschluss in Betriebswirtschaft.