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Grundzüge einer allgemeinen Wissenschaftstheorie auch für Juristen.
Details
Wissenschaftstheorie auf empirische Wissenschaften auszurichten, droht Jurisprudenz als Wissenschaft auszuklammern. Allgemeine Wissenschaftstheorie mit zwingenden Kriterien (Deduktion, Selbstreferenz) ist von besonderen Wissenschaftstheorien mit nicht zwingenden Bezugnahmen (Abduktion, Viabilität) abzugrenzen. Es ist kein Nachteil, wenn in der Rechtswissenschaft Theorien nicht empirisch prüfbar sind, aber es wird ein Nachholbedarf bei Strukturwissenschaft, Rechtslogik und -informatik erkennbar.
Wissenschaftstheorie auf empirische Wissenschaften auszurichten, droht Rechtswissenschaft als Wissenschaft auszuklammern. Nach Zweifeln postmoderner, zeitgenössischer Philosophie an der Existenz des Selbst und einer verlässlichen Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit bleiben nur Wissenschaftskriterien der Strukturwissenschaft. Nach Spencer-Brown ist alles in der Form der Unterscheidung strukturiert und baut auf einer ersten Unterscheidung auf. Der Richter muss seine Regeln selbst durch Unterscheidungen festlegen, sonst gibt es keine Regeln. Allgemeine Wissenschaftstheorie mit zwingenden Kriterien, wie Deduktion, vollständige Induktion, und Selbstreferenz ist von besonderen Wissenschaftstheorien mit nicht zwingenden Bezugnahmen, wie Abduktion, Viabilität, Ästhetik, Akzeptanz abzugrenzen. Es ist kein Nachteil, wenn in der Rechtswissenschaft Theorien nicht empirisch prüfbar sind, aber es wird ein großer Nachholbedarf bei Strukturwissenschaft, Rechtslogik und -informatik erkennbar.
Autorentext
Axel Adrian ist 1969 in Fürth/Bayern geboren, studierte von 1989 bis 1993 Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und arbeitete während Studium und Referendariat in verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien sowie an Lehrstühlen der Universität. 1996 war er als Rechtsanwalt tätig, bevor er 1997 als Notarassessor in den bayerischen Notardienst eintrat. 2000 wurde Axel Adrian zum Notar in Naila/Oberfranken bestellt, 2006 hat er eine Notarstelle in Nürnberg übernommen, an der er bis heute tätig ist. Zudem war er als Dozent am OLG Nürnberg für internationales Prozess- und Vollstreckungsrecht und bei einem privaten Institut für Erbrecht im Rahmen der Fachanwaltsausbildung tätig. 2008 wurde er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promoviert. Seine Dissertation wurde mit dem Promotionspreis der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät 2008 ausgezeichnet. Axel Adrian arbeitet zudem als Lehrbeauftragter und ist als Prüfer im ersten juristischen Staatsexamen tätig.
Zusammenfassung
"Im Ergebnis bietet Adrians Arbeit eine Menge Anregungen für spannende Diskussionen. Eine schöne Abwechselung ist es, dass Adrian ganz bewusst die Diskussion provoziert." Daniel Matthias Klocke, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, 1-2/2014
Inhalt
I. Einleitung Was ist Wissenschaftstheorie? Überblick über einige philosophische Positionen zur Wissenschaftstheorie Die vergebliche Suche nach dem letzten Metakriterium Die Selbstanwendbarkeit der Wissenschaftstheorie II. Rechtswissenschaft Provokative These hinsichtlich der wissenschaftstheoretischen Analyse von Gerichtsurteilen Untersuchungsgegenstand: Sein und Sollen Methodik und Dogmatik III. Postmoderne und zeitgenössische Philosophie IV. Wissenschaftliche Erkenntnisse Naturwissenschaft / Empirie Strukturwissenschaft / Kohärenz Sprache Exkurs: Neurowissenschaft und Informatik Komplexität und der erforderliche Ausstieg aus dem Mesokosmos V. Ergebnisse und Konsequenzen Konsequenzen für die juristische Methodenlehre Rechtswissenschaft im Wettbewerb mit den Natur- und Strukturwissenschaften Bestätigung der provokativen These Konsequenzen für die juristische Ausbildung und Wissenschaft Grundzüge einer allgemeinen Wissenschaftstheorie auch für Juristen VI. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse VII. Summary of the important Results Literatur-, Personen- und Sachverzeichnis
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783428144303
- Auflage 14001 A. 1. Auflage
- Sprache Deutsch
- Größe H233mm x B157mm x T12mm
- Jahr 2014
- EAN 9783428144303
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-428-14430-3
- Veröffentlichung 21.08.2014
- Titel Grundzüge einer allgemeinen Wissenschaftstheorie auch für Juristen.
- Autor Axel Adrian
- Untertitel Konsequenzen aus Zweifeln postmoderner-zeitgenössischer Philosophie für eine allgemeine Wissenschaftstheorie sowie für jede juristische Methodenlehre.
- Gewicht 281g
- Herausgeber Duncker & Humblot
- Anzahl Seiten 158
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Rechts-Lexika